Freitag, 1. Februar 2013

Reisen in einem fliegenden Kühlschrank

Schon mal in einem Kühlschrank gesessen? Nein? Schade. Dann fällt der Vergleich vielleicht etwas schwer, aber möglicherweise reicht die allgemeine Vorstellungskraft ja schon aus.

Also - man stelle sich vor: das begrenzte Platzangebot in einem handelsüblichen Kühlschrank. Sicher nicht das, was man gemeinhin als "bequem" deklarieren würde. Dazu eine einem funktionstüchtigen Kühlschrank angedachte Eigenschaft: die Kälte. Und nun noch daran denken, das Ding fliegt in mehreren Tausend Metern in der Höhe. Herzlich Willkommen bei AirBerlin.

Im Ernst - ich freue mich sehr, dass AirBerlin endlich im digitalen Entertainmentzeitalter angekommen ist und die Flugzeuge mit In-Seat-Bespassung ausgestattet hat. Vorbei die Zeit, als die komplette Kabine auf eine Handvoll schlechter Monitore gestarrt hat. Eine ordentliche Auswahl an Filmen, Musik, TV-Shows und Spielen direkt am eigenen Sitzplatz sorgt für angenehmen Zeitvertreib. Offensichtlich ging diese Investition allerdings einher mit der Einsparung eines ausgewogenen Temperatursystems. Und um ein paar mehr Passagiere zu transportieren, wurden anscheinend noch mal ein paar Sitzreihen dazu gekloppt - zu Lasten des allgemeinen Platzangebots. Ich bin nun wahrlich kein Sitzriese und meine gut 80 Kilo sind halbwegs normal proportioniert auf meinen Körper verteilt. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass ich in normaler Sitzposition mit meinen Knien an den Vordersitz stoße. Ein Ausstrecken der Beine ist auf Grund des Winkels nur bedingt möglich. Der Sitznachbar sitzt gefühlt auf der Hälfte meines Platzes. Bitter, nein - lächerlich wird es, wenn der Vordermann sein Recht der abklappbaren Rückenlehne nutzt. Das Tischchen am Platz ist dann nicht mehr sinnvoll verwendbar, daran, eine Zeitung zu lesen, ist nicht zu denken. Mir fehlten an Bord buchstäblich die Worte.

Was soll sowas? AirBerlin ist keine Billigfluglinie, bei Ryan & Co. erwarte ich gewisse Einschränkungen. Aber bei Preisen, die ich auch bei United, British Airways oder KLM zahle, finde ich das grenzwertig.

Ein Lob geht an das Bordpersonal: freundlich, zuvorkommend, attraktiv. Und das Essen - Huhn mit Möhrchen und Kartoffelpüree - war gut und schmackhaft.

Nee, was freue ich mich auf die über 20 Grad in Miami...

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