Sonntag, 13. Oktober 2013

Zurück in einem Stück

Was soll ich sagen? Ein Urlaub nahe der Perfektionsgrenze. Flüge pünktlich, der wegen Ermangelung an Verfügbarkeit der gebuchten Klasse zwangläufig gefahrene Ersatzmietwagen entpuppte sich als bessere Wahl, Ferienhaus toll, wenig Wartezeiten in den Themenparks, ideales Wetter... Ich sag's ja: wenn Engel reisen.

Nach einem letzten Frühstück nach US-Art (diesmal nicht IHOP, sondern Waffle House) ging es auf zunächst unbekanntem Terrain zurück Richtung Miami. Das Navi führte uns nämlich nicht wie gewohnt über direktem Wege auf den "Florida Turnpike", die direkteste (gebührenpflichtige) Verbindung zwischen Orlando und Miami, sondern erstmal über diverse Highways, bis wir dann irgendwann in der Pampa eine Auffahrt zum Turnpike nehmen konnten. Das versetzte mich zunächst zugegebener Weise ein wenig in Panik, weil ich mit der neuen Wegführung nichts so recht anzufangen wusste. Abgesehen davon verlängerte sich die Fahrzeit um rund eine Dreiviertelstunde, was nicht nur meinen eingebauten Puffer, sondern auch unser geplantes letztes Essen in den USA ausfallen ließ. So kamen wir zwar nicht gestresst oder gar zu spät, aber eben "gerade so" rechtzeitig am Flughafen Miami an. Zum Glück war der Check-in-Schalter bei British Airways komplett leer, das verschaffte uns etwas Entspannung. Der verhältnismäßig kurze Flug war vergleichsweise ruhig, da Essen mäßig. Da hatte ich bei British Airways schon bessere Mahlzeiten erwischt. 

Erfreulicherweise wurden wir in Berlin von Schwiegermama abgeholt, die in vorausschauender Art sogar mit Anhänger kam - unsere vier riesigen Gepäckstücke hätten ohnehin nicht in ihren Wagen gepasst....

Das war's. Pläne für den nächsten Trip? Oh ja. Doch dazu später mehr :)

Nur eine Minute bis zu Behandlung

In Deutschland gibt es an Autobahnen wenig bis gar keine Werbung. Hier und da mal ein Hinweisschild auf ein Fastfoodrestaurant an der nächsten Ausfahrt in einiger Entfernung auf einer Wiese, mehr aber auch nicht. Ich glaube mal gehört zu haben, dass Werbetafeln an den Autobahnen nicht zugelassen sind. Verifizieren kann ich das aber nicht. 

Ganz anders in den USA. Da sind die übergroßen Werbetafeln an den meilenweiten Strecken oftmals die einzige Abwechslung zwischen Feld, Wüsten, Bäumen, Wiesen oder Bergen. Und die Werbung treibt manchmal seltsame Blüten. Neben den klassischen Werbebotschaften für Essen, Schlafen oder Einkaufen werben auch Rechtsanwälte, Autohändler oder Abtreibungsgegner auf den nachts hell erleuchteten Tafeln. Ziemlich ungewohnt für den deutschen Betrachter ist Werbung für Krankenhäuser. Hier gibt es zwei Varianten: entweder werden die Besonderheiten hervorgehoben (etwa spezielle Ärzte oder die neueste Technik) oder es wird die Wartezeit in der Notaufnahme elektronisch in Echtzeit aufgezeigt. "ER wait time 12 minutes" steht dann da beispielsweise. Wenn man also blutüberströmt nach einem Schusswechsel in der Shopping Mall ins Krankenhaus muss, kann man auf dem Weg dorthin immer noch spontan entscheiden, ob man nicht lieber in dies oder jenes Hospital fährt. Minuten können ja bekanntlich Leben retten...

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Wasser? Ja!!! Wasser? Ihhh!

Themenparks in Orlando sind ein Muss - gerade dann, wenn man mit Kindern reist (aber nicht nur dann). Im Grunde ist es fast egal, wofür man sich entscheidet. Ob es der Klassiker unter den Vergnügungsparks ist (Disney World), die "mit Tieren"-Variante (Sea World) oder der Park mit echten Thrill-Rides (Universal), überall kommt man (für viiiiiel Geld) auf seine Kosten. 
In fast allen Parks gibt es "You may get wet"-Fahrgeschäfte. Auf Deutschlands Rummelplätzen würde man Wildwasserbahn sagen, das wird den spektakulären Angeboten hier aber nicht mal im Ansatz gerecht. 
Denn der Warnhinweis "man könnte nass werden" ist nett gemeint, aber untertrieben. Richtiger wäre "You WILL get wet", egal was Du tust. Und gemeint sind nicht ein paar Spritzer, sondern bis auf die Unterhose durchtränkte Kleidung. Der geübte Themenparknutzer weiß das und stellt sich darauf ein: mit schnell trocknender Kleidung oder - im Falle unseres Nachwuchses - mit Bikini unter Shorts und T-Shirt. Die regulären Klamotten werden kurzerhand ausgeszogen und die Bahn im Badeanzug gefahren. Wenn man sich darauf einlässt, ist so ein "Water-Ride" ein Heidenspass. 
Warum zum Teufel werden aber alle Parkbesucher (ja, alle, uns eingeschlossen) panisch, sobald das Wasser nicht gechlort aus einem Fahrgeschäft kommt, sondern natürlich rein vom Himmel fällt?! Sicher, Regen in Florida kann außergewöhnlich werden, da reichen manchmal wenige Sekunden und man ist bis auf die Knochen klatschnass. Beim Splash-Mountain, Jurrasic Park und Popeye ist das ok und erwünscht, bei Regen wird aber sofort für teures Geld ein Plastikponcho gekauft und übergeworfen?! Von der fragwürdigen Modetauglichkeit mal abgesehen ist das irgendwie alles andere als logisch. Im Zweifelsfall kann man sich aber immer noch damit herausreden, man habe ein nettes Andenken an den Park gekauft, das man sogar zu Hause noch bei herbstlichem Wetter beim Fahrradfahren weiter verwenden kann...

Freitag, 4. Oktober 2013

Stille.

Autos. Vögel. Kinder. Flugzeuge. Rasenmäher. Irgendwie ist zu Hause ja immer irgendwas oder irgendjemand, das oder der Geräusche verursacht. Eine absolute Stille kennt der normalsterbliche Bewohner moderner Zivilisationen ja gar nicht.
Das Ferienhaus, das wir dieses Jahr gebucht haben, bietet zeitweise eine völlige und erstaunliche Stille. Und zwar zwischen 18 Uhr 12 und Sonnenuntergang. Zu besagter Zeit schaltet sich nämlich die Poolpumpe ab und es plätschert nichts mehr. Und vor Einbruch der Dunkelheit wagt es auch keine Grille den kleinsten Pieps zu machen. Also gibt es sie in dieser Zeit: die absolute, vollkommene Stille. Zumindest bis zu dem Moment, an dem jemand ruft "Essen ist fertig!"
Ich bin dann mal speisen.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Frösche.

Wir haben hier viel Natur um unser Haus herum. Sehr viel Natur. Und mit all dem Gras, Sträuchern, Bäumen und Schlingpflanzen auch jede Menge Viehzeug. Die Mülltonne zum Beispiel stelle ich jeden Morgen auf's neue wieder an ihren Platz. Waschbären oder sehr viel weniger putzige Gesellen schmeißen sie jede Nacht um und suchen nach Nahrung aus der Zivilisation. Dazu Fliegen. handtellergroße Spinnen. Eidechsen. Und Frösche. Kleine, vielleicht drei bis vier Zentimeter lange, hellgrüne Frösche, die an der Hauswand kleben. Ja, richtig gelesen. Die Dinger hängen den ganzen Tag über an der Hauswand. Stellenweise mitten in der prallen Sonne. Wieso trocknen die nicht aus? Oder schmelzen kurzerhand? Ich weiß es nicht. Auf alle Fälle sieht das sehr skurril aus. 
Am ersten Nachmittag im Haus hatte sich eines dieser hüpfenden Freunde in unseren eigentlich durch eine Insektenschutz-Screen eingezäunten Poolbereich verirrt. Ich hüpfte umständlich hinter ihm her und bekam ihn schlussendlich zu fassen - um ihn sanft ins Gras im Garten zu entlassen. Erst danach kamen mir Gedanken, wie leichtsinnig das vielleicht gewesen war. Was, wenn diese giftgrünen Viecher nicht nur so aussehen, sondern es sogar sind? Giftig! In diesen tropischen Ländern weiß man ja nie!! Nun, meine Hand ist bisher nicht abgefault, ich habe weder Schaum vor dem Mund, noch schütteln mich Krämpfe - die Kumpels von Kermit scheinen also harmlos zu sein.