Sonntag, 13. Oktober 2013

Zurück in einem Stück

Was soll ich sagen? Ein Urlaub nahe der Perfektionsgrenze. Flüge pünktlich, der wegen Ermangelung an Verfügbarkeit der gebuchten Klasse zwangläufig gefahrene Ersatzmietwagen entpuppte sich als bessere Wahl, Ferienhaus toll, wenig Wartezeiten in den Themenparks, ideales Wetter... Ich sag's ja: wenn Engel reisen.

Nach einem letzten Frühstück nach US-Art (diesmal nicht IHOP, sondern Waffle House) ging es auf zunächst unbekanntem Terrain zurück Richtung Miami. Das Navi führte uns nämlich nicht wie gewohnt über direktem Wege auf den "Florida Turnpike", die direkteste (gebührenpflichtige) Verbindung zwischen Orlando und Miami, sondern erstmal über diverse Highways, bis wir dann irgendwann in der Pampa eine Auffahrt zum Turnpike nehmen konnten. Das versetzte mich zunächst zugegebener Weise ein wenig in Panik, weil ich mit der neuen Wegführung nichts so recht anzufangen wusste. Abgesehen davon verlängerte sich die Fahrzeit um rund eine Dreiviertelstunde, was nicht nur meinen eingebauten Puffer, sondern auch unser geplantes letztes Essen in den USA ausfallen ließ. So kamen wir zwar nicht gestresst oder gar zu spät, aber eben "gerade so" rechtzeitig am Flughafen Miami an. Zum Glück war der Check-in-Schalter bei British Airways komplett leer, das verschaffte uns etwas Entspannung. Der verhältnismäßig kurze Flug war vergleichsweise ruhig, da Essen mäßig. Da hatte ich bei British Airways schon bessere Mahlzeiten erwischt. 

Erfreulicherweise wurden wir in Berlin von Schwiegermama abgeholt, die in vorausschauender Art sogar mit Anhänger kam - unsere vier riesigen Gepäckstücke hätten ohnehin nicht in ihren Wagen gepasst....

Das war's. Pläne für den nächsten Trip? Oh ja. Doch dazu später mehr :)

Nur eine Minute bis zu Behandlung

In Deutschland gibt es an Autobahnen wenig bis gar keine Werbung. Hier und da mal ein Hinweisschild auf ein Fastfoodrestaurant an der nächsten Ausfahrt in einiger Entfernung auf einer Wiese, mehr aber auch nicht. Ich glaube mal gehört zu haben, dass Werbetafeln an den Autobahnen nicht zugelassen sind. Verifizieren kann ich das aber nicht. 

Ganz anders in den USA. Da sind die übergroßen Werbetafeln an den meilenweiten Strecken oftmals die einzige Abwechslung zwischen Feld, Wüsten, Bäumen, Wiesen oder Bergen. Und die Werbung treibt manchmal seltsame Blüten. Neben den klassischen Werbebotschaften für Essen, Schlafen oder Einkaufen werben auch Rechtsanwälte, Autohändler oder Abtreibungsgegner auf den nachts hell erleuchteten Tafeln. Ziemlich ungewohnt für den deutschen Betrachter ist Werbung für Krankenhäuser. Hier gibt es zwei Varianten: entweder werden die Besonderheiten hervorgehoben (etwa spezielle Ärzte oder die neueste Technik) oder es wird die Wartezeit in der Notaufnahme elektronisch in Echtzeit aufgezeigt. "ER wait time 12 minutes" steht dann da beispielsweise. Wenn man also blutüberströmt nach einem Schusswechsel in der Shopping Mall ins Krankenhaus muss, kann man auf dem Weg dorthin immer noch spontan entscheiden, ob man nicht lieber in dies oder jenes Hospital fährt. Minuten können ja bekanntlich Leben retten...

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Wasser? Ja!!! Wasser? Ihhh!

Themenparks in Orlando sind ein Muss - gerade dann, wenn man mit Kindern reist (aber nicht nur dann). Im Grunde ist es fast egal, wofür man sich entscheidet. Ob es der Klassiker unter den Vergnügungsparks ist (Disney World), die "mit Tieren"-Variante (Sea World) oder der Park mit echten Thrill-Rides (Universal), überall kommt man (für viiiiiel Geld) auf seine Kosten. 
In fast allen Parks gibt es "You may get wet"-Fahrgeschäfte. Auf Deutschlands Rummelplätzen würde man Wildwasserbahn sagen, das wird den spektakulären Angeboten hier aber nicht mal im Ansatz gerecht. 
Denn der Warnhinweis "man könnte nass werden" ist nett gemeint, aber untertrieben. Richtiger wäre "You WILL get wet", egal was Du tust. Und gemeint sind nicht ein paar Spritzer, sondern bis auf die Unterhose durchtränkte Kleidung. Der geübte Themenparknutzer weiß das und stellt sich darauf ein: mit schnell trocknender Kleidung oder - im Falle unseres Nachwuchses - mit Bikini unter Shorts und T-Shirt. Die regulären Klamotten werden kurzerhand ausgeszogen und die Bahn im Badeanzug gefahren. Wenn man sich darauf einlässt, ist so ein "Water-Ride" ein Heidenspass. 
Warum zum Teufel werden aber alle Parkbesucher (ja, alle, uns eingeschlossen) panisch, sobald das Wasser nicht gechlort aus einem Fahrgeschäft kommt, sondern natürlich rein vom Himmel fällt?! Sicher, Regen in Florida kann außergewöhnlich werden, da reichen manchmal wenige Sekunden und man ist bis auf die Knochen klatschnass. Beim Splash-Mountain, Jurrasic Park und Popeye ist das ok und erwünscht, bei Regen wird aber sofort für teures Geld ein Plastikponcho gekauft und übergeworfen?! Von der fragwürdigen Modetauglichkeit mal abgesehen ist das irgendwie alles andere als logisch. Im Zweifelsfall kann man sich aber immer noch damit herausreden, man habe ein nettes Andenken an den Park gekauft, das man sogar zu Hause noch bei herbstlichem Wetter beim Fahrradfahren weiter verwenden kann...

Freitag, 4. Oktober 2013

Stille.

Autos. Vögel. Kinder. Flugzeuge. Rasenmäher. Irgendwie ist zu Hause ja immer irgendwas oder irgendjemand, das oder der Geräusche verursacht. Eine absolute Stille kennt der normalsterbliche Bewohner moderner Zivilisationen ja gar nicht.
Das Ferienhaus, das wir dieses Jahr gebucht haben, bietet zeitweise eine völlige und erstaunliche Stille. Und zwar zwischen 18 Uhr 12 und Sonnenuntergang. Zu besagter Zeit schaltet sich nämlich die Poolpumpe ab und es plätschert nichts mehr. Und vor Einbruch der Dunkelheit wagt es auch keine Grille den kleinsten Pieps zu machen. Also gibt es sie in dieser Zeit: die absolute, vollkommene Stille. Zumindest bis zu dem Moment, an dem jemand ruft "Essen ist fertig!"
Ich bin dann mal speisen.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Frösche.

Wir haben hier viel Natur um unser Haus herum. Sehr viel Natur. Und mit all dem Gras, Sträuchern, Bäumen und Schlingpflanzen auch jede Menge Viehzeug. Die Mülltonne zum Beispiel stelle ich jeden Morgen auf's neue wieder an ihren Platz. Waschbären oder sehr viel weniger putzige Gesellen schmeißen sie jede Nacht um und suchen nach Nahrung aus der Zivilisation. Dazu Fliegen. handtellergroße Spinnen. Eidechsen. Und Frösche. Kleine, vielleicht drei bis vier Zentimeter lange, hellgrüne Frösche, die an der Hauswand kleben. Ja, richtig gelesen. Die Dinger hängen den ganzen Tag über an der Hauswand. Stellenweise mitten in der prallen Sonne. Wieso trocknen die nicht aus? Oder schmelzen kurzerhand? Ich weiß es nicht. Auf alle Fälle sieht das sehr skurril aus. 
Am ersten Nachmittag im Haus hatte sich eines dieser hüpfenden Freunde in unseren eigentlich durch eine Insektenschutz-Screen eingezäunten Poolbereich verirrt. Ich hüpfte umständlich hinter ihm her und bekam ihn schlussendlich zu fassen - um ihn sanft ins Gras im Garten zu entlassen. Erst danach kamen mir Gedanken, wie leichtsinnig das vielleicht gewesen war. Was, wenn diese giftgrünen Viecher nicht nur so aussehen, sondern es sogar sind? Giftig! In diesen tropischen Ländern weiß man ja nie!! Nun, meine Hand ist bisher nicht abgefault, ich habe weder Schaum vor dem Mund, noch schütteln mich Krämpfe - die Kumpels von Kermit scheinen also harmlos zu sein. 

Montag, 30. September 2013

...wo nie zuvor ein Mensch...

Die Vorbereitungen unserer Reisen beginnen immer schon recht früh. Oder genauer gesagt, die Suche nach den besten und günstigsten Flügen, die idealste Unterkunft usw. 
Hinzu kommt, dass wir bisher noch nie im gleichen Hotel oder Ferienhaus waren. Warum auch, die Auswahl ist riesig und Neues kennenlernen - selbst in vertrauter Umgebung - kann ja nicht schaden. Die Ansprüche wachsen ja auch mit den Jahren und somit sind die Kriterien für das passende "Vacation  Home" auch klar definiert: nicht zu weit vom Schuss (nichts ist anstrengender, als immer erst mal eine halbe Stunde zu fahren, nur um mal eine Cola zu kaufen), kein Gemeinschaftspool und der Nachbar soll nicht erkennen können, womit meine Pizza belegt ist, wenn ich in der Pool Area mal gepflegt diniere. Von Details wie Preis und Einrichtung etc. mal ganz abgesehen. Also wird fleißig sondiert und abgewägt, um am Ende das hoffentlich perfekte Ferienhaus buchen zu können. 

Das Ergebnis dieses Jahr hat am Ende aber selbst mich überrascht...

Vorneweg: das Haus ist fantastisch! Riesig; 4 Schlafzimmer; ein Tanzsaal, der als Bad umfunktioniert wurde; ein 73 Zoll Fernseher; großer Pool; großzügige Küche... Kurzum, ein Traum. 
In der Beschreibung hieß es, das Haus liege ruhig, ohne Verkehrslärm oder auffälligen Nachbarn. Wie sehr diese Beschreibung zutreffen sollte, war mit zum Zeitpunkt der Buchung nicht klar.
Sagen wir mal so: es gibt keine Nachbarn. Das nächste Haus ist locker 500 Meter weit weg. Der Weg zur Villa ist nicht befestigt, etwa drei Kilometer von der letzten Asphaltstraße entfernt führt ein Schotterweg vorbei an Pferdekoppeln und Farmen zum Haus. Das Grundstück ist riesig (laienhaft geschätzt würde ich mal auf 5000 m2 tippen), umringt von wilder Natur und Sumpf (der "tierische" Lärm in der Nacht ist bemerkenswert) und in den Büschen raschelt und zappelt es was das Zeug hält. Und trotzdem: ordentlicher Wasserdruck im Bad (was beileibe in den Vereinigten Staaten keine Selbstverständlichkeit ist), WLAN im Haus und gefühlte 600 TV-Kanäle via DirecTV. Der nächste Supermarkt ist keine 10 Minuten entfernt. 

Ich will mich ja nicht selber loben, aber: das hab ich gut gemacht :)

Wer jetzt Appettit bekommen hat: hier ist der Link. http://www.disney4villas.com/villa/880/champions-gate-orlando-florida.htm?image=0

Sonntag, 29. September 2013

Heiß.

Natürlich erwarte ich das. Natürlich erwarte ich, dass es in Florida - selbst im Herbst - wärmer ist als in der Heimat. Aber wie sich das Wetter für uns allein am ersten Tag ins Zeug legt, ist beachtlich. 91 Grad Fahrenheit, das sind etwa 32 Grad Celsius, ist mehr als ich erhofft hatte. 
Erhofft hatten sich die Damen im Übrigen auch viel von der Burger-Kette Five Guys, nachdem ich im Vorfeld gefühlt täglich davon geschwärmt hatte, waren die Erwartungen groß. Und wurden nicht enttäuscht! Die "fünf Jungs" (naja, manchmal auch Mädels) habe es wirklich drauf. Das Problem ist nur: Wer einmal da gegessen hat, will zu McD., Burger King & Co. nicht mehr gehen - zu groß ist der Unterschied in Qualität und Geschmack. 

Heiß war auch der Sonnenaufgang am ersten Morgen. Jetlag-bedingt waren wir natürlich früh wach. Also nutzen wir die Zeit für einen kurzen Sprung zum Strand und staunten über das Farbenspiel am Horizont. Nun ja, wir staunten, die Kinder waren im puschiwarmen Atlantik baden und hatten für das Schauspiel wenig Aufmerksamkeit übrig. ;)

Nach dem ersten obligatorischen Frühstück bei IHOP musste dann dringend die US-Wirtschaft angekurbelt werden - ehe wir uns dann zu unserem eigentlichen Ziel aufmachten. Das Ferienhaus in Kissimmee. Was uns da erwarten sollte, konnte wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen...

Samstag, 28. September 2013

Früher als gewohnt

Unsere Reise beginnt dieses Jahr ungewöhnlich: wir fahren bereits am Abend vor dem Abflug in ein Hotel nahe des Flughafens. Unser Flieger startet um 6:55, schlichtweg viel zu früh, um auch nur halbwegs ausgeruht in den Tag zu starten. Also entschieden wir uns, den Urlaub schon einen Abend früher beginnen zu lassen und verbrachten die Nacht quasi am Flughafen. Natürlich war die Nacht noch immer viel zu kurz, aber sicher eine gute halbe Stunde bis Stunde länger, als wenn wir zu Hause geschlafen hätten. 
Doch bevor es losging, mussten natürlich noch diverse Dinge geklärt werden: Haussitter, Katzenversorgung usw. Man will ja sein Haus nicht völlig sich allein überlassen (und die Mietzekatzen ja schon mal gleich gar nicht). 

Am Morgen dann lief alles vorbildlich glatt, der Flug ging megapünktlich und der Umstieg in London verlief reibungslos.
In Miami angekommen hat mich nur eines wieder genervt: wozu zum Geier gebe ich in mühevoller Fitzelarbeit online alle Daten für den Mietwagenvertrag an (Adresse, Führerscheinnummer, Hotel...), wenn am Schalter nach ewiger Wartezeit doch wieder alles erfasst und eingegeben wird?! Alamo, das ist Kacke. 
Nach Immigration, Gepäck und Mietwagen waren wir dann endlich drei Stunden nach der Landung auch im Hotel - im Übrigen das Hotel, in dem meine Gattin und ich damals unsere Hochzeitsnacht verbrachten. Gute Wahl. 
Die Kinder haben den Tag nebenbei bemerkt tapfer überstanden - jetzt sind sie aber, nach rund 22 Stunden auf den Beinen, komatös ins Bett gefallen. Ich hoffe, sie schlafen jetlagbedingt trotzdem bis mindestens 6 Uhr früh...

Mittwoch, 25. September 2013

Wann soll ich das alles machen?

Die Sommerferien haben wir zu Hause verbracht. Ja, die Kinder waren im Ferienlager (im Übrigen das erste Mal allein im Urlaub ohne die Eltern...), wir haben dies und das unternommen, aber die "richtigen" Ferien haben wir in den Herbst verlegt. 
Jetzt geht's also mal wieder los. Nach drei Jahren fällt die komplette Familie wieder über die Vereinigten Staaten her. Und natürlich - es geht ins sonnige Florida. Zwei Wochen Sonne, Pool, Shopping, Vergnügungsparks. 
Die Vorbereitungen verlaufen schleppend. Wegen vieler Termine wird die sonst übliche Vorabend-Pack-Arie auf fast eine komplette Woche verteilt. Klamotten, Krimskrams, Unterlagen, Fotozeugs... alles wird gesammelt und zusammengetragen. Eine für mich merkwürdige Art zu packen. Üblicher Weise sammle ich ein paar Habseligkeiten am Vorabend zusammen, werfe sie in eine Tasche und fertig. Voraussetzung dafür ist aber, dass ich genügend Zeit habe. Die fehlt uns diesmal, weshalb eben alles ein wenig grosszügiger geplant werden muss. Morgen geht es quasi los - und ich habe noch nicht mal eine einzelne Unterhose eingepackt. Wie soll ich das schaffen? Zum Glück war meine Familie bereits fleißig und hat alles, was mitgenommen werden soll, fein säuberlich auf kleinen Haufen zusammengelegt. Heute Abend hab ich ein wenig Zeit. Ich hoffe, sie reicht. 

Freitag, 8. Februar 2013

Zurück in einem Stück

Die Zeit ist ein merkwürdiges Phänomen. Mal hat man zuviel, mal zu wenig, mal rennt sie, mal vergeht sie gar nicht. Ein interessantes Verhalten legt sie auch stets im Urlaub an den Tag. Zumindest bei mir ist das so.

Die ersten paar Tage einer Reise sind endlos lang. Nach nur zwei, drei Nächten hab ich oft den Eindruck, schon eine ganze Woche unterwegs zu sein. Die Eindrücke sind frisch, alles ist neu, spannend, ungewohnt.
Und dann plötzlich - dreht man sich einmal zu viel am Pool um und schon heißt es wieder "Koffer packen". Faszinierend.

Das Wetter lief am letzten Tag nochmal zur Hochform auf: 29 Grad war der Rekord der vergangenen sieben Tage. Aufgrund der Anreise zum Flughafen Miami haben wir davon zwar nicht allzu viel mitbekommen, aber zu wissen, dass es draußen sommerlich warm ist, hinterlässt ein gutes Gefühl.

Berlin erwartete uns dann auch gleich mal mit ordentlichem Schneefall bei -1 Grad. Da hätte ich auch nach Boston fahren können. Oder Montana.



Mittwoch, 6. Februar 2013

Speed-Entertainment

Die einschlägigen Vergnügungsparks in Orlando haben einen großen Nachteil: um die Attraktionen bei Disney, Universal, Sea World & Co. genießen zu können, muss man Geduld haben. Schnell sind bei den "Rides" 30, 60, manchmal 90 Minuten Zeit um, die man nur für das Anstehen verschwendet hat. Da wird die "estimated waiting time" schnell mal zur "waisting time".

Es gibt aber saisonale Ausnahmen. Im Herbst zum Beispiel oder im späten Winter ist alles ganz anders. Die längste Zeit, die wir in den beiden Universal Studio Parks anstehen mussten, waren 20 Minuten. Ansonsten hieß es: ankommen, fahren. Großartig. Und selbst bei den vermeintlich längeren Wartezeiten haben wir die Abkürzungen über die Single Riders genommen. Eine großartige Erfindung um die langen Wartezeiten zu umgehen: wer tatsächlich alleine im Park ist, oder wem es nicht wichtig ist, mit seiner Begleitung gemeinsam zu fahren, kann sich an die um ein Vielfaches kürzere Single-Schlange anstellen. Von hier werden dann Gäste gepickt, die bei den Rides nicht ausgelastete Plätze auffüllen. Grandios. So hatten wir zum Beispiel bei Harry Potter statt der angezeigten 45 Minuten gerade mal 10, und bei Spider-Man anstelle der eigentlichen 30 Minuten gar keine Wartezeit.

Montag, 4. Februar 2013

Licht aus.

Da ist man tatsächlich mal zum wichtigsten amerikanischen Sportevent in den USA, dem SuperBowl im American Football, und dann erlebt man gleich zwei ungewöhnliche Momente. Zum einen macht ein gewisser Jones (man merkt, ich habe weder von den Spielern, noch vom Sport an sich auch nur einen blassen Schimmer) über 109 Yards den längsten Kickoff-Return Touchdown in der Geschichte des Super Bowl (was auch immer DAS zu bedeuten hat) und zum anderen fällt im 3. Quartal der Strom im SuperDome in New Orleans aus.

Über eine halbe Stunde braucht der Hausmeister, um die Sicherung wieder einzudrehen. Zweifellos die spannendste Zeit während des Spiels. Denn mal ganz ehrlich: diese Sportart hat ständige Unterbrechungen, ewige Pausen, dadurch null Tempo und für Laien völlig undurchsichtige Regeln. Ein merkwürdiger Sport. Aber halb Amerika ist aus dem Häuschen. Faszinierend.

Samstag, 2. Februar 2013

Früher Frühling!

Es ist Murmeltiertag. Einer alten (im Übrigen wohl deutschen) Tradition nach entscheidet sich am 2. Februar, ob der Frühling naht oder es noch eine längere Kälteperiode gibt. An diesem Tag kommen die Murmeltiere aus ihrem Winterversteck und überprüfen die Lage. Ist es sonnig und das Murmeltier sieht seinen eigenen Schatten, verkriecht es sich wieder für mindestens weitere sechs Wochen und pennt auf Grund der weiterhin anhaltenden Kälte in seinem Winterquartier weiter. Ist es jedoch bewölkt, ja sogar regnerisch, beendet das Murmeltier seinen Winterschlaf, der Frühling ist zum Greifen nahe.

Diese Murmeltierformel wird seit Ewigkeiten im Nordosten der Vereinigten Staaten zelebriert. Den ältesten nachweisbaren Murmeltiertag gibt es in Pennsylvania im schönen Ort Punxsutawney (hier spielte im Übrigen auch der Film "Und täglich grüsst das Murmeltier" mit Bill Murray). Und auch heute am 2.2.2013 wurde dort wieder auf traditionelle Weise der Murmeltier Phil als Kachelmann missbraucht. Der Weather Channel übertrug live.

Große Freude! Phil konnte nicht seinen eigenen Schatten sehen! Der Frühling steht quasi in den Startlöchern.

Ein Glück wurde der Test nicht hier in Orlando gemacht. Hier brezelt - bei sehr, sehr gemäßigten Temperaturen und blauem Himmel - die Sonne auf uns herab. Da hätte nur ein blinder Phil seinen Schatten nicht gesehen.

Heizpilze? Heizpilze.

Florida hat milde Winter. Selbst an Tagen, an denen es dann doch mal "chilly" wird, kommt man zumindest tagsüber prima mit T-Shirt durch den Tag. Umso erstaunter war ich dann über die "Kännchen-nur-draußen"-Plätze der Restaurants in Miami Beach. Damit der Besucher auch trotz vermeintlich kühlerer Temperaturen draußen sitzen kann, stehen beispielsweise in der Shopping- und Restaurantmeile Lincold Road unzählige, Umwelt verschmutzende Heizpilze herum. Wir sprechen hier nicht von einer Handvoll Apparate, sondern wirkliche Dutzende. Jedes Restaurant hat je nach Platzangebot vier, fünf, vielleicht sechs dieser Dinge im Betrieb.

Man kann zu dieser Art der Außenbeheizung stehen wie man will, es ändert nichts an der Tatsache, dass wir hier von abendlichen Außentemperaturen von rund 18 Grad sprechen. Die Innenräume eines durchschnittlichen Floridarestaurants sind auf diese Werte per Klimaanlage runtergekühlt, aber für draußen ist es zu kalt?! Sehr zweifelhaft. Entweder sitze ich draußen mit einem Jäckchen (wenn ich denn unbedingt zu dieser Zeit draußen speisen möchte) oder aber ich muss drinnen sitzen. Aber Heizpilze in Florida - tut mit leid, das geht gar nicht.

Freitag, 1. Februar 2013

Reisen in einem fliegenden Kühlschrank

Schon mal in einem Kühlschrank gesessen? Nein? Schade. Dann fällt der Vergleich vielleicht etwas schwer, aber möglicherweise reicht die allgemeine Vorstellungskraft ja schon aus.

Also - man stelle sich vor: das begrenzte Platzangebot in einem handelsüblichen Kühlschrank. Sicher nicht das, was man gemeinhin als "bequem" deklarieren würde. Dazu eine einem funktionstüchtigen Kühlschrank angedachte Eigenschaft: die Kälte. Und nun noch daran denken, das Ding fliegt in mehreren Tausend Metern in der Höhe. Herzlich Willkommen bei AirBerlin.

Im Ernst - ich freue mich sehr, dass AirBerlin endlich im digitalen Entertainmentzeitalter angekommen ist und die Flugzeuge mit In-Seat-Bespassung ausgestattet hat. Vorbei die Zeit, als die komplette Kabine auf eine Handvoll schlechter Monitore gestarrt hat. Eine ordentliche Auswahl an Filmen, Musik, TV-Shows und Spielen direkt am eigenen Sitzplatz sorgt für angenehmen Zeitvertreib. Offensichtlich ging diese Investition allerdings einher mit der Einsparung eines ausgewogenen Temperatursystems. Und um ein paar mehr Passagiere zu transportieren, wurden anscheinend noch mal ein paar Sitzreihen dazu gekloppt - zu Lasten des allgemeinen Platzangebots. Ich bin nun wahrlich kein Sitzriese und meine gut 80 Kilo sind halbwegs normal proportioniert auf meinen Körper verteilt. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass ich in normaler Sitzposition mit meinen Knien an den Vordersitz stoße. Ein Ausstrecken der Beine ist auf Grund des Winkels nur bedingt möglich. Der Sitznachbar sitzt gefühlt auf der Hälfte meines Platzes. Bitter, nein - lächerlich wird es, wenn der Vordermann sein Recht der abklappbaren Rückenlehne nutzt. Das Tischchen am Platz ist dann nicht mehr sinnvoll verwendbar, daran, eine Zeitung zu lesen, ist nicht zu denken. Mir fehlten an Bord buchstäblich die Worte.

Was soll sowas? AirBerlin ist keine Billigfluglinie, bei Ryan & Co. erwarte ich gewisse Einschränkungen. Aber bei Preisen, die ich auch bei United, British Airways oder KLM zahle, finde ich das grenzwertig.

Ein Lob geht an das Bordpersonal: freundlich, zuvorkommend, attraktiv. Und das Essen - Huhn mit Möhrchen und Kartoffelpüree - war gut und schmackhaft.

Nee, was freue ich mich auf die über 20 Grad in Miami...

Mittwoch, 30. Januar 2013

Die Reise beginnt mit der Reise

Viele Menschen finden die Reise an sich ziemlich anstrengend. Mit der Bahn zum Flughafen, Umsteigen auf riesigen Flughäfen, ständiges Warten....

Zugegeben, man kann seine Zeit sicher besser damit verbringen, als mit 200 anderen Leuten darauf zu warten, dass eine Airline-Angestellte ihr "Flug R2-D2  ist jetzt zum Einstieg für Sie bereit" runterleiert.

Und trotzdem gehört für mich zu einer richtigen Urlaubsreise genau das. Die Reise beginnt für mich im Grunde mit dem Tasche-packen am Vorabend. Alle wichtigen Utensilien beisammen? Was kann wegbleiben, was muss unbedingt mit? Und am Morgen dann mit Bus, Bahn, Auto oder sonstwie zum Flughafen. Hier nach dem Einchecken noch den Flughafenkiosk leerkaufen oder vielleicht noch einen Tee (wahlweise Kaffee, wer's denn mag) hinterkippen. Das ist alles Teil des großen Ganzen und rundet für mich die gesamte Reiseprozedur ab.

Deswegen bin ich auch jetzt quasi schon "auf Reisen": Tasche ist gepackt, Pass zurechtgelegt, Wecker gestellt... Gute Nacht, bis gleich! ;)

Sonntag, 27. Januar 2013

Wie seriös ist das?

Das Wetter ist ein fieses Ding. Ganz im allgemeinen und in der Ferienzeit im Besonderen. Je nachdem, wie man seine freien Tage verbringen möchte, erwartet man so oder so das Beste vom Wetter: angenehme Temperaturen und kein Regen bei Städtereisen. Viel Schnee und klarer Himmel im Skigebiet. Hitze beim Badeurlaub. Zu unser aller Verdruss ist das manchmal ziemlich durcheinander gewirbelt.
Nun kann man - wenn man seine freien Tage im so genannten Sonnenstaat Florida verbringt - in der Regel davon ausgehen, dass da überdurchschnittlich gutes Wetter herrscht. Zumindest die Bedingungen herrschen, die ich als "gut" definieren würde.

Nun bin ich einer von der Sorte, der schon Tage vor der Abreise die Wettersituation genau beobachtet. Selbst dann, wenn die Vorhersage noch gar nicht in meine Reisezeit fällt. Grundsätzlich ist hierbei eines zu beobachten: die Vorhersagen decken sich nur in echten Glücksfällen mit den dann tatsächlich gemessenen Temperaturen. Nun ist es durchaus so, dass man in Florida im Januar mit "da sind etwa 24 Grad Celsius" in der Regel auf der sicheren Seite sein kann. Auch in den letzten Wochen lagen die Werte mal bei 22, mal bei 26 Grad - aber immer rund um 24. Natürlich gibt es auch andere Werte, Florida kennt zweifellos sogar Minustemperaturen, wie wir ja vor zwei Jahren am eigenen Leib erfahren durften. Auch Rekordtemperaturen von weit über 30 Grad gab es im Januar bereits.

Die Tage vor unserem Urlaub lassen den unter deutschen Winterwetter leidenden Weltenbummler warm ums Herz werden: 24, 25, 27, 29 Grad. Und dann: Krach! Der Anreisetag verspricht 21 Grad und Regen. Warum soviel Hass?

Auf der anderen Seite: wenn der durchschnittliche Wetterdienst nicht mal in der Lage ist, präzise zu sagen, wie das Wetter innerhalb der nächsten 12 Stunden aussehen wird, warum sollte die Vorhersage dann für einen 4 Tage in der Zukunft liegenden Tag stimmen?

Also entspannt zurücklehnen und darauf bauen, dass es nur ein Rechenfehler ist. Oder sich zumindest damit trösten, dass 21 Grad immer noch 30 Grad über dem liegen, was wir derzeit in Deutschland erleben dürfen.

Samstag, 12. Januar 2013

Erstens kommt es anders...

Ich musste mal kurz selber durch meine Einträge zappen - irgendwo im letzten Jahr hatte ich doch....
Ah, ja richtig, hier: am 07.02.2012, dem Abflugtag nach New York im vergangenen Jahr. Abschied von Tegel...nächste Reise vom neuen Flughafen Willy Brandt... Sowas schrieb ich da. Wie sich sicher geglaubte Dinge ändern können. Der schicke neue Flughafen für Berlin und Brandenburg ist ein einziger Witz, ob und wann hier jemals Flugzeuge in den Himmel steigen ist alles andere als geklärt. Grotesk.

Es geht also weiterhin aus Tegel, vom Otto-Lilienthal-Airport. Und das noch eine ganze Weile. Ich bedaure die Zehntausenden Menschen in Spandau, Reinickendorf und Dallgow-Döberitz, die sich schon im Ruhebereich der Weltstadt wähnten - und nun noch mindestens weitere 18 Monate dem Fluglärm ausgesetzt sind, den sie schon in den letzten Jahrzehnten erdulden mussten.

Sei's drum. Hauptsache, man kommt hier ab und zu überhaupt weg :)

Freitag, 11. Januar 2013

Achtung...fertig... Änderung.

Mitte 2012 stand fest: mein guter Freund Thomas und ich fliegen im Januar wieder nach Amerika.

Da zwei unserer Hauptanliegen Sonne und Shoppen sind, fiel die Wahl wieder einmal auf Florida. Das mag für den einen oder anderen langweilig sein, spektakulär ist es sicher nicht, aber es planbar, einfach und schlichtweg ja quasi schon Tradition.

Wie üblich überlässt Thomas alles Details der Reise mir: "Kümmere Dich, ich zahle und reise." Nun gut. Das lässt genug Spielraum, um zum einen die günstigsten Tarife in Sachen Flüge, Hotel und Auto abzugreifen und zum anderen sind wir auch beim Reisetermin mehr oder weniger flexibel. AirBerlin hatte mal wieder Schnäppchenpreise für den Flug nach Miami und ich wollte nach langer Zeit mal wieder in die Universal-Studios. Somit ergab sich eine Nacht in Miami Beach und weitere 6 Tage in Orlando. Alles gebucht, alles bestätigt, alles bezahlt. Alles fein.

Bis zu jenem verhängnisvollem Tag im November, als Thomas erfuhr, dass eine nicht veränderbare bertiebliche Schulung im Februar - mitten in unserem Reisetermin - bei ihm anstehen würde.
Was nun? Eine Stornierung seines Anteils hätte nicht nur bei ihm, sondern unter'm Strich durch die nicht mehr vorhandene Möglichkeit "durch zwei zu teilen" auch bei mir unnötige Kosten verursacht. Eine Reiserücktrittsversicherung hätte nur bei Krankheit gegriffen, fiel also auch aus. Die Entscheidung, kurzerhand meine Holde mitzunehmen ließ sich terminlich und nicht zuletzt wegen des Nachwuchses nicht umsetzen.

Und dann kam er, der strahlende Ritter, der Held, der Retter des Urlaubs in Form eines meiner langjährigsten Freunde - Olaf.
Zugegeben, er musste ein wenig überredet werden ("Eine Woche ist zu kurz, das ist viel zu anstrengend!"), aber letztlich willigte er ein und der Trip war gerettet. Des Einen (Thomas) Leid ist des Anderen (Olaf) Freud. Und so begleitet mich Olaf nach mehr als fünfeinhalb Jahren auch wieder einmal über den großen Teich. Ist ja nicht so, dass ich mir da ein Kuckucksei ins Nest lege und nicht wüßte, wie Reisen mit Olaf geht...

Zeit läuft: noch knapp drei Wochen.