Sonntag, 24. Oktober 2010

Zurück in einem Stück

Da wären wir also wieder. Bei 9 Grad und Nieselregen mit Sturmböen. Man kann nun mal nicht alles haben.
Aber nach dem Urlaub ist ja bekanntlich vor dem Urlaub. Also mal sehen, wo es demnächst hingeht. Und der alljährliche Januar-Kurzurlaub mit Thomas steht ja auch schon vor der Tür.

Aber noch kurz zwei Sätze zur nun abgeschlossenen Reise. Ich habe ja schon viel Flugzeugessen "genießen" dürfen und von Continental bin ich in der Regel überdurchschnittlich gutes Zeug gewohnt. Aber was uns hier auf der Rückreise von Newark nach Berlin vorgeworfen wurde, geht auf keine Kuhhaut. Zerkochte Nudeln, schlabbriges Hühnchenfleisch, steinharter Reis. Das ging gar nicht. Was war denn da los? Dummer Weise bleibt einem ja keine andere Wahl, als sich das Zeug hinunter zu würgen. Oder zu hungern. Gott sei Dank hatten wir noch mal auf dem Flughafen mit den letzten Dollarnoten ein wenig Fastfood eingeworfen.

Mal sehen, was Air Berlin so auf der Speisekarte hat. Die Flugtruppe nutze ich für einen Atlantikflug im Januar das erste Mal, somit wartet mal wieder eine Premiere auf mich. Noch 78 Tage :)

Freitag, 22. Oktober 2010

Alles hat ein Ende

Das war's also schon. Fassen wir doch mal zusammen: 3 Vergnügungsparks, 2 Einkaufscenter, 2 Häuser, ein Auto. Dazwischen rund 800 Meilen, jede Menge Sand und Wasser. Und heute Nacht noch einen unfassbaren Vollmond, der die Bucht von Tampa in ein...ja, schlichtweg "magisches" Licht taucht. Draussen ist es bereits stockdunkel, in der Ferne blinken ein paar Lichter von St. Petersburg und Tampa und die Wellen schimmern silbern im Mondlicht. Gibt es mehr Klischees?

Ja, gibt es. Sagenhafte Sonnenuntergänge im Golf von Mexiko, halbnackte Collegegirls, die vor McDonalds aus dem Pick-Up springen (Fotos nur gegen Gebühr) und Delphine, die vor unserem Esszimmerfenster vorbeischwimmen. Was, bitteschön, war noch mal der Grund, warum wir nach Deutschland müssen?

Naja. Aller Urlaub hat ein Ende. Und nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Die Koffer sind gepackt (an dieser Stelle großes Eigenlob) und das Haus wieder halbwegs in Auslieferungszustand versetzt. Morgen früh geht's dann nach einem schnellen Frühstück zurück nach Orlando. Abflug nach Newark um 12:30. Und Samstag früh um 8 Uhr MESZ sind wir dann auch schon wieder im herbstlichen Deutschland.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Ratter. Kreisch. Brumm.

Die Amerikaner haben es ja bekanntlich mit dem Umweltschutz nicht so sehr. Obgleich man anerkennen muss, dass es besser wird. Plastikflaschen und Papier werden in privaten Haushalten schon einige Jahre getrennt vom Normalmüll gesammelt und auch an öffentlichen Plätzen wie Einkauszentren, Flughäfen oder Vergnügungsparks stehen neben den Mülleimern "Recycling"-Tonnen, in die Flaschen und Dosen geworfen werden können. Ebenso wird versucht, dem Plastiktüten-Wahnsinn in Supermärkten und Kaufhäusern Einhalt zu gebieten. Immer mehr Geschäfte bieten Stofftaschen an, die sogar bei Wiederbenutzung einen Mini-Rabatt von fünf Cent auf den Einkauf gewähren.
Kurzum, das Bewusstsein in Sachen Wertstoffe hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Dass Lärm allerdings auch eine Form von Umweltverschmutzung ist, hat aber offensichtlich noch niemand so recht zur Kenntnis genommen. Es ist unglaublich, wer oder was hier alles regelmäßig ohrenbetäubenden Lärm macht. Da gibt es Klimaanlagen und Heizungen, die einen erholsamen Schlaf unmöglich machen, Rasenmäher, die problemlos mit einem Flugzeug konkurrieren können und LKW, die beim Rückwärtsfahren allein so viel Lärm verursachen, wie in good old Germany ein vielbefahrener Streckenabschnitt auf der A7.
Warum zum Henker ist das so?! Mir kann keiner erzählen, dass es nicht möglich ist, leise laufende Kühlaggregate zu bauen. Aber so ist das eben mit den Amerikanern: sie müssen selbst darauf kommen, sagen lassen wollen sie sich nichts. Da ihre Lernfähigkeit aber eher eingeschränkt ist - das haben die vergangenen Jahrzehnte ja in vielen Fällen bewiesen - kann das leider noch eine Weile dauern.

Und kann jemand mal dieses Meeresrauschen vor unserem Haus abstellen??!

Montag, 18. Oktober 2010

Kein einziger Tropfen

Ich finde das schon sehr ungewöhnlich. Normalerweise gibt's in Florida ja immer einen prächtigen Regenguss, gern für eine halbe Stunde am Nachmittag. Sicher ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit in den Herbst-/Wintermonaten geringer als im Rest des Jahres, aber dass so gar kein Regen fällt, habe ich so noch nicht erlebt. Seit mehr als einer Woche sind wir im Sunshine State und es hat nicht einen einzigen Tropfen Wasser von Himmel geregnet. Erstaunlich. Und dabei hatte ich den Kindern erzählt, wie das mit dem Regen in Florida so ist: im Grunde kann man die Uhr danach stellen und es wäre so, als ob jemand den Hahn auf- und wieder zudreht. Und jetzt diese Enttäuschung!
Auf der anderen Seite: es könnte schlimmer sein.

Freitag, 15. Oktober 2010

"Ihh! Das schmeckt nicht!"

Es gibt Momente, da könnte ich meine Kinder glatt verleugnen. Ich meine, sie essen ohnehin nur sehr wohlfeil ausgesuchte Dinge, im Grunde besteht der Speiseplan zu Hause aus Nudeln, Nudeln, manchmal Nudeln, aber meistens Nudeln. Das macht die Sache im Land des gebratenen Fleisches nun nicht gerade einfach. Dass aber selbst Eier, Käse, Wasser und Kekse angeblich anders schmecken - und somit quasi gar nicht - lässt uns als Eltern schlichtweg verzweifeln. Eigentlich mehr aus Jux hatten wir zwei kleine Probiertüten Nesquick von zu Hause mitgenommen, wer braucht sowas schon, wenn es die tolle Chocolate Milk oder Hersheys's gibt?? Nun ja, die Antwort dürfte klar sein. Glücklicher Weise fanden wir bei Publix Babybel.... alle anderen Käse sehen nicht nur merkwürdig aus, sie schmecken nazürlich auch absolut furchtbar. Somit ist wenigstens halbwegs das Frühstück gerettet. In Kombination mit Frosties kann man gestärkt in den Tag gehen (das Toast aber bitte ohne Butter, denn die... man kann es sich denken).
Unterwegs ist es ungleich schwerer. Nudeln sind in den Restaurants nur bedingt im Angebot und wenn, dann ja in komischer Form und mit noch komischerer S0ße. Das Leibgericht amerikansicher Kids, Maccaroni & Cheese, geht ja gar nicht. Und überhaupt, das Wasser ist fast immer ohne Kohlensäure. Wie kann man nur?!

Dabei ist doch gerade genau dieses andere Essen einer der Gründe, warum man (ich) so oft nach Amerika kommt (vom Shopping, der Sonne im Süden und dem "American Way Of Life" mal abgesehen). Aber mein Nachwuchs jammert sich von Essen zu Essen. Kann ich noch mal die Geburtsurkunden sehen, bitte?

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Disney World Light

Unser gestriger Tag bei Mickey Mouse war toll. Das muss man ohne wenn und aber ganz klar sagen. Wir hatten 9 Stunden lang sagenhaften Spaß, wurden mehr als einmal durch "Splash Mountain" pitschnass, mussten nirgends länger als 15 Minuten anstehen und haben wie üblich ein Heidengeld ausgegeben. Und doch...
Ich fand es ein wenig befremdlich, dass im Fantasyland vom Magic Kingdom erschreckend viel Attraktionen im Bau (bzw. im Renovierungsmodus) waren: Die "Mad Tea Party" war geschlossen, ebenso "It's a Small World" und auch Winnie Pooh war von einem hohen Bauzaun umschlossen. Sehr schade. Zu allem Überfluss hatte Space Mountain just zu dem Zeitpunkt, als wir fahren wollten, "technical difficulties", also irgendwelche technischen Probleme und war ebenfalls geschlossen. Ich kann verstehen, dass auch Disney hier und da modernisieren muss. Und im Angesicht der immer mächtiger werdenden Konkurrenz der Universal Studios ist ein komplett neues Fantasyland mit einigen neue Attraktionen, die derzeit bereits im Bau sind, unter anderem ein Arielle-Fahrgeschäft (fertig 2013) durchaus sinnvoll, aber dafür fast die Hälfte eines Themenbereichs zu schliessen finde ich...grenzwertig. Hab ja immerhin genausoviel bezahlt wie alle anderen, die das Zeug noch vor einigen Wochen fahren konnten.
Naja. Müssen wir halt in einigen Jahren noch mal herkommen. Insofern muss ich Disney ja quasi wieder dankbar sein :)

Der Bär, der in Wirklichkeit ein Hase ist.

Die Läden von "Build-A-Bear" gehören in die Kategorie "wir-ziehen-den-(Gross-)Eltern-regelmässig-das-Geld-aus-der-Tasche". Sinn und Zweck dieser Geschäfte ist es, einem vermeintlich toten Stofftier leben einzuhauchen. Eine ganze Reihe von Teddybären liegen regelrecht hilflos in Schubladen herum und warten darauf, dass sie mit Watte befüllt werden. Man stelle sich einen Teddy vor, unter dessen Kopf lediglich ein wabbeliger Stofffetzen hängt und irgendwie aussieht, als hatte ihn ein sadistischer Massenmörder ausgeweidet. Nachdem man sich für ein Exemplar entschieden hat - in unserem Falle waren es keine Teddies, sondern Hasen - marschiert man mit einer der Mitarbeiter von "Build-A-Baer" zur Eingeweide-, sprich Wattemaschine und lässt den leeren Korper mit fluffiger Watte vollpumpen. Natürlich darf das Kind in Form von Probekuscheln prüfen, ob der Körper fluffig genug ist. Sollte es die Zufriedenheit des Kindes treffen, wird der Körper am Rücken zugenaht. Doch halt! Vorher muss dem Tier noch Leben eingehaucht werden! Ohne Herz kein Leben. Also... kleines Plüschherz genommen, geküsst und mit einem Lebenswunsch versehen wird das kleine Herz mit in den Körper gepflanzt.
Anschliessend wird gebadet - ähm....gebürstet. Und ganz zum Schluss wird dann noch die Geburtsurkunde ausgestellt. Name, Geburtstag und wem das Karnickel gehört (und ganz nebenbei werden am Computer Name, email und Adresse des Kindes registriert, wir haben hier ja schliesslich potentielle Kunden). Der eigentliche Geldalarm beginnt im Grunde erst jetzt. Denn ein nackter Hase?! Das geht naturlich nicht. Und so haben die findigen Macher von Build-A-Baer noch "ein paar" Klamotten und Zubehörteile in den Laden gestellt: Taschen, Schuhe, Kopfbedeckungen, Unterhosen, Handys.... da fallen die popeligen 10-20 Dollar (je nach Motiv) für das eigentlich Stofftier unter die Kategorie "erschwinglich".
Naja. Jedenfalls haben wir jetzt zwei neue Familienmitglieder, die Hasen Mia und Chrissie. Und süß sind sie auch. Und den Grosseltern sei gesagt: auch in Berlin gibt es ein "Build-A-Baer"-Shop.

Montag, 11. Oktober 2010

Kleinvieh macht auch Mist

Der erste richtige Tag in Florida. Die Kleine war um 4:03 wach - und wir mit ihr, weil sie zu uns in Bett gedackelt kam. Ich hätte noch problemlos ein, zwei Stunden trotz Jetlag schlafen können, aber nun ja. Auch Tanja war im Grunde schon wach und so verbrachten wir die verbleibenen 3 Stunden und 20 Minuten bis zum Sonnenaufgang mit ziemlich unmotiviertem Herumhängen und Werbeshows im Fernsehen gucken...
Das große Kind schlief geschlagene 11 Stunden und war enstprechend ausgeruht, während wir schon vor Hunger beinahe ohnmächtig wurden....

Das gebuchte Ferienhaus ist im Übrigen recht groß - normaler Standard zwar in Ausstattung und Außenansicht, aber drinnen merkwürdig verwinkelt, dass man sich die ersten Stunden regelmäßig verläuft. Inzwischen weiß ich aber, wo meine Kinder nächtigen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück beim besten Breakfast-Restaurant der Welt, IHOP, machten wir einige wichtige Einkäufe für die nächsten Tage: Lebensmittel und sowas. Auf dem Rückweg kamen wir an einer "Farm" vorbei, die ihre Tore offensichtlich für Besucher geöffnet hatte. Bei genauerer Betrachtung entpuppte sich die Farm als Streichelzoo mit allerhand Viechern, vom Huhn bis zum Bisonbüffel. Wir entschieden uns, am Nachmittag noch einmal herzukommen und uns den Spaß mal anzuschauen. Eine andere Wahl hatten wir ohnehin nicht, da die Mädels die zu reitenden Ponys bereits gesichtet hatten...

Der Besuch hatte sich gelohnt; die Kinder konnten sich am Kühe Melken versuchen, Schafe streicheln und Hühner fangen. Die Viecher waren entweder auf Valium oder es schlichtweg gewohnt, ständig von irgendwelchen Gören begrabbelt zu werden, jedenfalls war es ein leichtes für die Kids, ein Huhn zu fangen. Wer Rocky gesehen hat, weiß, dass das normaler Weise nicht so ist. Mitgenommen haben wir von dort auch etwas: bergeweise Federn von Enten, Pfauen, Hühnern und Straussen. Was meine Damen damit wollen, ist mir schleierhaft. Aber wenigstens nimmt das Zeug weder Gewicht nich Platz im Koffer weg...

Den Abend verbrachten wir in einem Kühlschrank mit Pizza. Die Filiale von Pizza Hut hatte sich auf die Fahne geschrieben, den Rekord in Gäste-Schockfrosten aufzustellen. Mal im Ernst, ich habe in der Regel kein Problem mit Klimaanlagen und bin in Sachen Herunterkühlen in Amerika einiges gewohnt. Aber was da gestern Abend an Energie zur Gastraumkühlung verschleudert wurde, reicht einem brandenburgischen 500-Einwohner-Dorf vermutlich für einen Monat Strassenbeleuchtung.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Sie kommen dann mal mit.

Da hat man deutschen Boden noch nicht mal verlassen und steht schon das erste Mal kurz vor der Verhaftung. Naja, ganz so schlimm war es dann doch nicht, aber der Reihe nach.

Nach dem frühen Aufstehen um 5 Uhr morgens sind auch die Kinder rechtzeitig wach und nölen nicht herum, dass sie so früh aus den Federn müssen. Schwiegermama hatte sich erfreulicher Weise angeboten, uns zum Flughafen zu fahren, was wir auch gern annahmen. Wohl wissend, dass sie nicht die Überpünktlichste ist was Verabredungen angeht, aber deshalb hatten wir auch einen 10-Minuten-Schwiegermutter-Puffer einkalkuliert... :)
Pünktlich um 7 ging es dann los! Der Check-In bei Continental war überraschend leer, somit kamen wir schnell vorwärts. Nur wenige Minuten später brummte es richtig, wir hatten also Glück. Schnell noch ein bißchen Lektüre gekauft und dann ging's auch schon durch die Kontrolle. Die übliche Prozedur - bis zu dem Moment, an dem ich unseren Krempel nach der Durchleuchtung wieder einpacken wollte. "Das gehört Ihnen?", fragte der Security-Fritze. Nach meiner Bestätigung, dass Kamera, Laptop und iPad zu meinem Besitz gehören, meinte der Herr, ich solle meine Bordkarte und Pass nehmen, meine Familie könne schon im Wartebereich Platz nehmen. "Und ich?", wollte ich wissen. "Sie kommen mit mir mit." Daraufhin schnappte er sich meine elektronischen Geräte und ich folgte ihm vor den Augen der anderen Passagiere raus aus dem Sicherheitsbereich in ein kleines Kabuff. Hier wartete eine Dame vor einem CSI-ähnlichen Gerät auf mich. Natürlich wollte ich wissen, was denn los sei und was wir hier machen, da man mich bis jetzt darüber im Unklaren gelassen hatte. "Wir kontrollieren ihre Geräte auf verdächtige Rückstände."

Aha. Aha?

Was einem da so durch den Kopf geht: wann hatte ich das letzte Mal Dynamit in den Händen? Wie lange ist mein letzter Kontakt mit Anthrax her (weiß nicht mal, wie das richtig geschrieben wird)? "Wenn wir etwas feststellen, übernimmt die Bundespolizei", sprach der Knabe. Schluck.

Die CSI-Lady nahm eine Art Wattepad und strich über mein Elektronikgerümpel. Das Ding packte sie in das komische Gerät - und das ganze machte sie völlig wortlos und ohne eine Miene zu verziehen. Großer Gott.
Noch nie hatten die Worte "Alles in Ordnung" einen solch lieblichen Klang. Hinterher erzählte mir der Sicherheitsmensch, dass es immer wieder Stichproben gebe und ich einfach an der Reihe war. Wenigstens hatte ich mich also nicht durch den Besitz eines iPads verdächtig gemacht...

Meine Familie erwartete mich sehnsüchtig und war sichtlich erleichtert, dass mir das Zuchthaus erspart geblieben war.

Der Flug war umso angenehmer, das Inseat-Entertainment war toll, das Essen erstaunlich gut und der Flieger landete eine geschlagene Stunde vor dem geplanten Zeitpunkt. Somit hatten wir in Newark genügend Zeit für die Immigration (unsere Schlange war wie üblich die langsamste) und ein Eis für die Mädels. Apropos Mädels: an dieser Stelle ein grosses Lob an meine beiden kleinen Ladies: sie haben die Mammutreise ohne Gejammer tapfer überstanden. In Orlando waren wir dann auch pünktlich, holten unseren "dicke-Hose"-SUV ab (nennt mich Umweltsau) und waren bei Einbruch der Dunkelheit in unserem Ferienhaus in Kissimmee. Ein Riesending. Doch dazu später mehr.

Samstag, 9. Oktober 2010

Es geht los!

Warum müssen Reisen immer mitten in der Nacht anfangen? 5 Uhr aufstehen ist nicht lustig, schon gar nicht, wenn man erst gegen 23 Uhr in den Federn lag.
Nun ja, es ist ja für einen guten Zweck :)

Kinder und Frauen haben noch Gnadenfrist, aber auch hier schlägt der Wecker jeden Moment zu. Erfreulicherweise wird der Morgen aber voraussichtlich stressfrei ablaufen. Alle Koffer und Taschen sind gepackt, wie üblich alles penibel vorbereitet. Nennt mich Resiekontrollfreak, aber gerade wenn's um's Reisen geht, sollten sich die Überraschungen auf positive Dinge am Urlaubsort beschränken. Da muss man ja nicht gleich morgens wegen irgendweclehr Kinkerlitzchen in Panik verfallen.

Na denn: los geht's!

Montag, 4. Oktober 2010

Ich? Aufgeregt? Lächerlich!

Fassen wir doch mal die Fakten zusammen: seit 18 Jahren fliege ich mehr oder weniger regelmäßig in die Vereinigten Staaten von Amerika. Seit 18 Jahren kenne ich die Vorbereitungen, die langen Flüge, die Einreiseprozeduren - ich wage mal zu sagen, ich kenne mich aus.
Und doch - diesmal ist es irgendwie anders. Eine innere Aufgeregtheit erfasst mich, jeden Tag ein bißchen mehr. Ich glaube, es liegt an der Tatsache, dass diesmal mein Nachwuchs das erste Mal dabei ist. Natürlich verreise ich nicht das erste Mal mit meiner Familie, auch nicht mit dem Flugzeug, nein, es ist diese (positive!) Unruhe, dass ich mein Lieblingsreiseland endlich meinen Kindern zeigen kann. Und ich hoffe natürlich, dass es Ihnen ähnlich gut gefällt wie mir.

Sorgen - sicherlich völlig unbegründet - bereitet mir lediglich der Gedanke an den langen Flug: werden die beiden Mädels die vielen Stunden in der Luft entspannt überstehen? Oder gehen sie spätestens über England dem halben Flieger auf die Nerven? ;)
So schlimm wird es nicht werden - zumal wir gut vorbereitet sind. Jedes Elektronikfachgeschäft wäre neidisch auf unser Entertainmentequipment, das wir mit an Bord nehmen werden. Irgendwie werden wir die beiden Ladies schon ruhig stellen können...

Noch fünfmal schlafen.

Donnerstag, 30. September 2010

Kalt. Warm.

Für Brandenburg sind heute Nacht Temperaturen um den Gefrierpunkt angekündigt. Ich sag mal wie's ist: sowas braucht kein Mensch. Umso schöner ist dann das gelegentliche Vorbei-Surfen auf die Webseite des US-TV-Kanals "Weather Channel". Denn da sehe ich dann so erfreuliche Werte wie 29 Grad in Orlando.

Noch achtmal schlafen :)

Donnerstag, 23. September 2010

Es geht wieder los

So langsam wird es wieder ernst. In etwas mehr als zwei Wochen heißt
es "Ready for take off!".
Nach und nach sammeln sich auch schon die wichtigen Utensilien und
Unterlagen an: Eintrittskarten für Disney World, Ladekabel für's
TomTom, Adressen zur nächsten Shopping Mall... Florida, wir kommen!

Um es der geneigten Zunft der Einbrecher in unserer Abwesenheit nicht
allzu leicht zu machen (und um zu gewährleisten, dass der eine oder
andere Fisch im Aquarium überlebt), haben wir diesmal auch wieder
einen "Haussitter". Irgendwie fühle ich mich mit der Gewissheit, dass
ab und zu jemand nach dem rechten schaut, entspannter im Urlaub.

Donnerstag, 26. August 2010

Wie die Zeit vergeht...

Du meine Güte, habe ich hier lange nichts mehr eingetragen! Und dabei war ich zwischendurch zweimal in Hamburg und einmal auf der Burg Stargard, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Asche auf mein Haupt.
Nun sind es inzwischen nur noch popelige 45 Tage bis zu eine echten Premiere: ich werde mit kompletter Familie über den großen Teich hüpfen!
Die zweiwöchigen Herbstferien werden wir für einen prima Aufenthalt in Orlando und Anna-Maria-Island nutzen, ich freue mich riesig!

Auch der fast ja nun schon als traditionell zu bezeichnende Januar-Trip mit Thomas ist in trockenen Tüchern. Air Berlin hat zum Winterflugplan 2010/2011 unter anderem die Nonstop-Strecke Berlin-Miami auf den Flugplan genommen. Nun wollten wir ursprünglich nicht wieder nach Florida, zumal ich da ja nun auch im Oktober sein werde, aber die entsprechende Promotionaktion rund um die neue Flugstrecke KONNTEN wir nicht sausen lassen: zwei Flüge zum Preis von einem. Somit kommen wir nicht nur ohne Umsteigen nach Miami, sondern auch noch zum unfassbaren Schnäppchenpreis von knapp 250 Euro pro Nase! Allerdings werden wir nur eine Nacht in Miami Beach bleiben, danach geht's weiter Richtung Orlando. Aber das ist ja noch Zukunftsmusik, jetzt kommt ja erstmal die Familienreise :)

Mittwoch, 10. März 2010

Kleine Reisen sind auch Reisen

Im April stehen zwei Kurztrips an: auf 'ne Burg und nach Hamburg. Da war ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr, wird dringend Zeit.
Mehr dazu in Kürze :)

Samstag, 23. Januar 2010

Zurück in einem Stück

Das war es nun also. Nach monatelangem Warten um endlich NACH Miami zu kommen, sind wir jetzt wieder VON Miami zurück. Und nach einigen Tagen schaffe ich es auch endlich, den abschliessenden Post für diesen Blog zu schreiben.
Der letzte Tag war toll; nicht ganz so warm wie die Tage zuvor, aber doch sonnig. Wehmütig packten wir unsere sieben Sachen und checkten aus dem Hotel aus. Die ganze Zurückreiserei klappte im Gegensatz zur Hinreise reibungslos: Auto abgegeben, am Flughafen eingecheckt (und tatsächlich die Notausgangssitze bekommen), in London umgestiegen und pünktlich in Berlin gelandet. Hätte doch die Belegschaft vom Flughafen Tegel nur nicht vergessen, die Koffer aus dem Flugzeug zu holen... so standen wir ziemlich sinnlos fast eine Stunde am Gepäckband, bis wir endlich unser Zeug bekamen. MannMannMann.

Ich fasse zusammen: trotz kalter Temperaturen unmittelbar vor unserer Anreise hatten wir grandios frühlingshaft bis sommerliche Temperaturen in Miami, jeden Abend kugelrunde Bäuche und sehr locker sitzende Dollarnoten. Alles in allem sehr schön, erholsam und ergiebig.

Jetzt geht die Grübelei los, wo es uns im Januar 2011 hintreibt...

Aber erstmal steht ja Florida im Oktober 2010 an - mitsamt der gesamten Familie :)

Montag, 18. Januar 2010

Frühshoppen

Auch so kann man den Tag beginnen: mit einem tollen Frühshoppen. Nein, ich habe nicht das "c" vergessen. Nach dem Frühstück entschieden wir uns für ein paar letzte Erledigungen - bevor es am morgigen Dienstag wieder zurück ins verschneite Deutschland geht.
Wir waren wieder mal zu früh - 15 Minuten bevor die Geschäfte in der Aventura Mall öffneten, standen wir schon auf dem Parkplatz. Wir nutzten die Zeit für ein Express-Sonnenbad auf dem Rand eines Springbrunnens vor den Toren der Mall. Die Sonne brezelte schon heftig - das sollte ein fantastischer Tag werden.
Ich wollte noch eine Uhr für meine Holde daheim besorgen - und hatte nur bedingt Ahnung, wie das Ding aussehen sollte. Bei Fossil stand ich ein bißchen ratlos vor den Vitrinen, sollte es doch eine Uhr mit besonderen Merkmalen sein. Zwei kamen in die engere Wahl; aber würden sie tatsächlich der Gattin gefallen?
Ob ich wohl kurz zwei Fotos machen könnte, fragte ich die Verkäuferin, ich würde sie gern meine Frau per eMail zusenden, damit sie selbst entscheiden kann. "Sure, no problem!". Lernt man diese Standard-Antworten in der Einzelhandelskaufmannausbildung in Amerika?
Ich knipste also mit meine Handy (der geschätzte Leser merkt, wie ich gekonnt das product placement umschiffe, indem ich den Begriff "iPhone" vermeide) die beiden Uhren, schickte sie per Mail nach Hause - und die Entscheidung fiel via Skype. Willkommen in der schönen Welt der modernen Kommunikation. Generell ist es toll, dass die meisten Shopping-Center in Amerika allesamt kostenloses W-Lan anbieten, so dass man mit Mobiltelefon oder Laptop prima für lau surfen kann.

Apropos surfen: im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen war es heute nahezu windstill. Sehr zum Bedauern eines Surfers, der im Wasser von Southbeach mit seinem Surfboard umherruderte - und vergeblich auf eine Welle wartete. Wir verbrachten den Rest des Tages von 12:30 bis fast 17 Uhr am Strand. Das Wasser war nicht gerade warm, aber mit ein bißchen Mut konnte man herrlich im Wasser planschen! Erwähnte ich, dass ich nicht der Mutigste bin?

Jetzt liegt also der letzte Abend in Miami Beach vor uns - und auch wenn Thomas seit gestern Abend ein wenig gesundheitlich angeschlagen ist (alles nicht so einfach, ab einem gewissen Alter), werden wir unseren Kurztrip in die Sonne sicherlich noch nett ausklingen lassen.

Via Online-Check-In haben wir im Übrigen auch schon unsere Sitzplätze reserviert: für die Langstrecke haben wir die Notausgangsplätze mit viiiiiiiiiiiiiiiel Beinfreiheit abgegriffen. Jetzt muss der Flieger nur noch nach London... ;)

Sonntag, 17. Januar 2010

Huch! Regen.

Aus dem Alter der durchzechten Nächte sind wir längst raus. Die Folge ist, dass wir stets schon gegen 22 Uhr wieder im Hotelzimmer sind und um 23 Uhr selig schlummern. Das wiederum bedeutet, dass wir einer senilen Bettflucht gleich schon wieder um 7:30 putzmunter sind. Sowas nennt sich nun Urlaub.
Nach dem ersten Schwall Kaffee für Thomas (ich ertrage das Gesöff nicht) machen wir uns dann auf den Weg zum Frühstück. IHOP war heute bemerkenswert voll - offensichtlich nutzen Familien den Sonntag um selbigen mit einem äußerst üppigen Berg an Pancakes zu beginnen. Allerdings waren wir früh genug vor Ort, um nicht warten zu müssen. Als wir IHOP verließen, erging es nachfolgenden Gästen ganz anders.

Den Vormittag verbrachten wir am Hafen von Miami, bestaunten die Riesen-Dampfer und bummelten über den Bayside Marketplace - bis wir vom plötzlich einsetzenden Regen überrascht wurden. Florida lechzte nach Regen, waren die letzten Wochen doch sehr trocken. Jetzt regnet es noch immer, was aber auf Grund der Wärme (gut 24°C) nicht weiter tragisch ist.

WAS?! WAS HABEN SIE GESAGT?

Musik in Geschäften als Dauerberieselung und als unterschwelliger Kaufanreiz ist so alt wie der moderne Konsum. Aber warum zum Geier MUSS DAS SO LAUT SEIN?? Ich frage mich, wer damit angefangen hat - und vor allem, wer der Meinung war, dass das was Tolles ist, so dass alle anderen Geschäfte nachziehen müssen?! Noch vor wenigen Jahren konnte man entspannt in die Läden gehen, sich unterhalten und man verstand ohne nachzufragen an der Kasse den Endpreis. Heute hört man schon weit vor der Eingangstür von Abercrombie, Victoria's Secret oder Forever XXI wummernde Beats oder schrammelnde Gitarren. Die Verständigung zwischen Verkäufer und Kunde ist nur mit anschreien möglich.
Ich als Käufer kann mich ja entscheiden: gehe ich in die Klamottendisko und wenn ja für wie lange. Aber die Mitarbeiter sind dem Höllenlärm den ganzen Tag ausgesetzt und müssen sich entscheiden, ob sie zuerst taub oder heiser werden möchten.
Dass es auch anders geht, beweist eine der schönsten Shoppings Malls, die ich bisher in Amerika kennen gelernt habe: The Falls in Süd-Miami. Eine traumhafte Open-Air-Mall, in der die Läden die Musik auf angenehme Zimmerlautstärke eingestellt haben. Wollen wir hoffen, dass es sich bei diesen Behelfstechnoschuppen nur um eine Phase handelt.

Am Strand vom Miami konnte ich im Übrigen heute Mittag um 12 Uhr Zeuge einer Hochzeit werden. Das Paar wurde von einem Standesbeamten, der wie Daktari gekleidet war, bei übelstem Wind getraut. Der Spaß dauerte keine 10 Minuten, da waren die beiden offiziell Mann und Frau. Alles Gute den unbekannten Jungvermählten.

Freitag, 15. Januar 2010

Emergency Shopping Only

Man kann ja von Amerika halten was man will. Man kann über die Politik diskutieren, die Todesstrafe, die diversen Kriege, die Umwelt, Disney World, kurzum, es gibt viele Bereiche in den USA, die die eine oder andere Meinung hervorrufen können. Eines allerdings ist unumstößlich: Einkaufen ist in Amerika ein wahres Vergnügen.

Selbst echte Shoppingmuffel kommen in den USA beim Einkaufen ins Schwärmen, loben die Auswahl, den Service, die Preise. Letztere profitieren sicher von dem derzeiten Wechselkurs €uro zu U$-Dollar, aber auch sonst ist Amerika ein Shoppingparadies. Und man kann sich der Faszination der Einkaufstempel nur schwer bis gar nicht entziehen. Und weil das so ist, versuche ich es auch gar nicht erst und gebe mich dem Konsum hin :)

Nach einem ausgiebigen, üppigen und extrem leckeren Frühstück bei IHOP machten wir uns auf dem Weg zur Aventura-Mall, einem "Einkauszentrum", das wirklich keine Wünsche offen läßt. Wir waren etwas früh dran, die Läden öffneten erst um 10 Uhr, aber die Zeit brachten wir in einem nahegelegenen Target-Kaufhaus herum. Um kurz nach 10 warfen wir uns ins Getümmel. Getümmel deshalb, weil von Wirtschaftskrise hier nämlich auf dem ersten Blick herzlich wenig zu sehen ist, die Menschen kaufen ebenso exzessiv ein wie auch in den letzten Jahren.

Am frühen Nachmittag und um mehrere Dollar erleichtert machten wir uns auf dem Weg ins Hotel. Jerry, unser... tja...augenscheinlich Mädchen für alles im Hotel... lachte sich krumm über unsere Tütenberge, die wir mit uns führten. Überhaupt scheint Jerry leicht zu erheitern zu sein, machte er sich doch gestern Abend bei unserer Ankunft einen Heidenspaß daraus festzustellen, dass er zusammen mit Thomas ja "Tom & Jerry" abgeben könnte.
Mh. Klingt jetzt nicht so witzig, wie es gestern war. Dass wir es irrsinnig lustig fanden, könnte aber auch an unserer völligen Übermüdung gelegen haben.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Was für eine Anreise

Das Gute vorweg: wir sind angekommen. Doch bis dahin war es ein langer
und steiniger Weg.

Nachdem wir ja noch auf den nächsten Flug umgebucht werden konnten, war bis kurz vor 12 Uhr nicht klar, ob denn dieser Flieger das Vereinigte Königreich verlassen würde. Zwar hatten wir schon unsere Bordkarten, allerdings noch keine Sitzplätze, da British Airways ja erstmal sehen musste, wie sie zwei Flugladungen an Passagieren in ein Flugzeug bekommen. Gegen Mittag dann der erlösende Aufruf: wir bekamen Sitzplätze zugeteilt. Geplanter Abflug war 13:30. Wir kamen auch bereits sehr früh an Bord. Als nach einer Stunde allerdings das Entertainmentprogramm eingeschaltet wurde (VOR dem Start), dämmerte uns, dass wir wohl noch eine Weile in Parkposition stehen würden. Es dauerte mehr als dreieinhalb Stunden, bis endlich der Tragflächenenteiser kam. Um 17 Uhr hob der Flieger nach Miami ab.

Ich spare mir jedweden Kommentar hierzu.

Der Flug selbst war toll. Ruhig, guter Service, leckeres Essen (!), nette Flugbegleiter. Die Angst, dass unser Gepäck nicht mitkommen würde, war unbegründet.
Schlimm war dagegen unser Autovermieter Hertz. Bisher hatte ich mit der Truppe nur gute Erfahrungen. Warum am Miami Airport allerdings die Expressautomaten abgeschafft wurden, ist mir schleierhaft. So standen wir abermals eine Dreiviertelstunde in der Schlange, um endlich einen Wagen zu bekommen. Der ist für floridianische Mietwagenverhältnisse nicht mehr der Jüngste und ist in New York zugelassen, aber das war uns nach 23 Stunden auf den Beinen herzlich egal.

Das Hotel ist okay bis prima - keine Luxusherberge, aber allemal besser als ein Motel oder sowas. Und am Ende wollen wir hier nur schlafen und unsere Einkäufe zwischenlagern.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Gecancelte Flüge sind blöde Flüge

Der Flug von Berlin nach London begann gut: freundliche Crew, pünktlicher Start, reichlich Informationen aus dem Cockpit. Dann, etwa 30 Minuten vor der geplanten Landung der freundliche Hinweis, dass es in London schneien würde und die reinkommenden Flüge ein wenig im britischen Lufthoheitsgebiet kreisen müssten. Der Anschlussflug war ohnehin recht knapp kalkuliert, trotzdem waren wir noch im Zeitrahmen. Noch.

So langsam schrumpfte der Abstand zum nächsten Flug und ich wurde leicht nervös. Im Flieger bekamen wir den Hinweis, dass auch ausgehende Flüge verspätet seien, somit wäre noch nicht klar, ob wir unserer Flug verpassen würden.
Als wir endlich landeten waren wir allerdings noch lange nicht im Terminal - eine weitere halbe Stunde warteten wir auf eine Parkposition. Draußen wehten ein paar Flocken, aber dass sowas den Flughafen Heathrow niederstrecken würde, wunderte mich schon.

Endlich im Terminal der Schock: neben vielen weiteren Flügen wurde auch unserer kurzerhand gestrichen.

Sowas hatte ich auch noch nicht gehabt und war zunächst etwas hilflos, aber das Bodenpersonal scheint auf diese Situationen vorbereitet zu sein. Im Nu hatten wir eine freundliche Flughafenangestellte, die uns aufklärte: Koffer einsammeln, eine kostenfreie Telefonnummer anrufen und umbuchen lassen. Das Erstaunliche: das klang nicht nur einfach, das war es auch. Zumindest die Sache mit dem Umbuchen auf den nächsten Flug um 13:30. Die Koffer allerdings blieben erst einmal verschollen. Nach ein paar Hin- und Her-Schickereien erfuhren wir letztlich, dass unser Gepäck noch im "Re-Flight" wäre, also eine Art Warteposition für mögliche Weiterflüge. Nun gut.

Also checkten wir erneut ein - und warteten auf das "go!"... was um 11:40 UK-Zeit noch nicht wirklich abzusehen war...

Es läuft

4 Uhr aufstehen ist kein Spass. Aber wenn der Flieger um 7:30 losgeht, man noch eine Anreise mit den Auto von gut 30 Minuten hat und man auf Grund der vermeintlich schärferen Sicherheitskontrollen mindestens 90 Minuten vorher am Check-In sein soll, hat man wenig Alternativen.

So quält man sich also nach einer viel zu kurzen Nacht aus dem Bett, schaufelt eine Packung Frosties in sich hinein und düst los. Die "verschärften Sicherheitskontrollen" entpuppen sich als freundliche Anfrage, ob man nicht seinen Gürtel ablegen könnte. Man kann.
Trotzdem keine Spur von Schuhe ausziehen, Sprengstoffpartikelmessdüsen oder anderen lustigen Dingen, die man ja schon aus Amerika kennt. Da hätte man auch 20 Minuten länger schlafen können.

Toll ist auf alle Fälle der Online-Check-In. Mit bereits ausgedruckten Bordkarten marschiert man an der Schlange der Wartenden vorbei und gibt nur noch das Gepäck ab. Sehr praktisch. Ein Gefühl von Businessflug ohne Business.

Dieses Gefühl wird aber sicher kurz nach dem Einstieg wieder verflogen sein...

Dienstag, 12. Januar 2010

"Gleich" geht's los

Nun denn, es ist also wieder soweit. Koffer ist gepackt (die drei Sachen, die man mitnimmt und "drüben" entsorgt, um Platz zu schaffen für das ganze neue Zeug...) und soweit alles vorbereitet. Die Bordpässe für den Flieger sind ausgedruckt (erstaunlich, was heutzutage alles geht) und ein paar umgetauschte Dollarnoten liegen auch bereit (der Rest geht auf die Kreditkarte...).

Jetzt noch einmal schlafen - um 04:00 klingelt der Wecker :/

Amerika, wir kommen!

Sonntag, 10. Januar 2010

Alles wird gut

Irgendwie ist im Vorfeld zu unserer Miami-Reise einiges im Argen: Schneeungetüm Daisy hat nicht nur Deutschland, sondern auch Teile Europas fest im Griff. Großbritannien meldet auch Kälterekorde, was sich unangenehmer Weise auch auf den Flugreiseverkehr auswirkt. Ein Teil der Flüge werden gestrichen, bisher finden aber unsere gebuchten Linien regelmäßig statt. Ich hoffe mal, das bleibt so.
Noch viel gruseliger ist die Tatsache, dass arktische Kälte nicht nur die gesamte USA fest im Griff hat, sondern auch Florida einen Kälterekord nach dem nächsten verzeichnet. Daytona Beach erwartet heute Nacht Tiefsttemperaturen von -4°C, Orlando -3°, Tampa -2°. Die Höchstwerte für den morgigen Sonntag liegen im einstelligen Bereich. Miami Beach rutscht heute Nacht auf den Gefrierpunkt, Höchstwerte liegen bei 12° Celsius. Im Norden Floridas wird Schnee erwartet. Mein lieber Scholli.
Das ist ganz und gar nicht lustig. Wenn ich an die dünnen Holzwände und nicht vorhandene Isolierung der Häuser in Florida denke, wird mir Angst und Bange. Die Klimaanlagen ackern wahrscheinlich wie blöd, um wenigstens 20° zu gewährleisten. Da werden so einige "Snowbirds", die älteren Amerikaner, die in den Wintermonaten aus den kalten Regionen des Landes in den warmen Süden flüchten, ganz schön mit den (möglicher Weise gar nicht mehr vorhandenen) Zähnen klappern.
Der Wetterbericht verspricht allerdings Besserung zur Wochenmitte hin. Die Werte sollen tagsüber wieder auf über 20° steigen.

Wie gut, dass wir erst am Mittwoch fliegen.

Sonntag, 3. Januar 2010

Zurück in einem Stück

Wir fassen zusammen: knapp 20 Zentimeter Neuschnee in Brandenburg, Schneematsch-Wetter in Bayern, zum Glück gab's dann doch noch eine dünne Schneeschicht am Neujahrstag. Dazu eine übersichtliche Silvesterballerei und eine Silvesterparty, die erfreulicher Weise um 00:30 vollständig beendet war. Dazu jede Menge Viehzeug, leckeres Essen und null Hektik. Sehr schön.

Die Rückfahrt war auf Grund der Wetterverhältnisse langatmig (knapp 5 Stunden statt der übliche dreieinhalb), aber erstaunlich unspektakulär. Die restlichen Autofahrer benahmen sich zu großen Teilen gesittet, ein kurzer 10-Minuten-Stopp auf der A9 war die einzige Stauerfahrung an diesem Tag. Belohnt wurden wir mit nahezu Atem beraubende Landschaften links und rechts neben der Autobahn. So viel Schnee habe ich wirklich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen.

Jetzt heißt es Wäsche waschen, nicht zuletzt um den... Duft... aus den Klamotten zu bekommen. Bauernhöfe bleiben eben trotz der einkehrenden Technik und Automation immer noch eines: geruchsreich. :)

Weiter geht's mit Tage zählen: noch 10x schlafen bis Miami.

Samstag, 2. Januar 2010

Nun also doch noch: Schnee

Es war ja fast schon lächerlich: uns erreichten immer höhere
Schneestandsmeldungen aus der Heimat und hier im Fichtelgebirge war
übelstes Tauwetter. Doch heute nun, am 2. Januar, gab's auch endlich
"richtigen" Schnee! Wir nutzten den Tag für einen tollen
Schneenachmittag auf dem Ochsenkopf, inklusive Rodeln und Seilbahnfahrt.

Eines hat der heutige Tag allerdings auch wieder bestätigt: Winter
(sport)urlaub kommt für uns nicht mal ansatzweise in Frage. Da lob ich
mir lieber Strand, Palmen und Hitze.

Naja - oder eine schöne Städtereise. Wie gut, dass es in elf Tagen
das beste aus beiden Welten geben wird...

Morgen heißt es schon wieder Abschied nehmen von Kuh, Schwein, Katze
und Hof.