Donnerstag, 22. Oktober 2009

Zurück in einem Stück

In einem Wort: toll.

Dieser Stockholm-Trip - obgleich dann doch sehr kurz - war einfach toll. Eine tolle Stadt, tolle Menschen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und kann Schweden (zumindest Stockholm) uneingeschränkt empfehlen.
Irgendwer hat mir mal gesagt, Schweden sei sehr teuer. Kann ich so nicht bestätigen. Der Hotelpreis war fair (€99), der Transfer in die City (wenn man bedenkt: Skavsta Airport liegt 100km von Stockholm entfernt, da sind 37 Euro Hin und Rück ok) angemessen, Verpflegung in der Stadt völlig normal und das Stadsmuseum über die Geschichte Stockholms hatte gar freien Eintritt. Hatte ja fast schon ein schlechtes Gewissen.

Allerdings: Ich habe noch nie an zwei Tagen soviel für's Pinkeln bezahlt. Überall wird mit dem "Geschäft" ein Geschäft gemacht. 10 Kronen am Hauptbahnhof, 10 Kronen im Kaufhaus, 5 Kronen selbst bei McDonalds :/ Aber wenn's weiter nix ist - Schweden: Du siehst mich wieder!

Ach ja: noch 68 Tage bis Pullenreuth, 82 bis Miami. Ich melde mich.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Amerika?

Wieso hat mir keiner gesagt, dass Stockholm in Amerika liegt?!
Die Kombination von 7Eleven und Pizza Hut, gern in Anbindung an einen
Ben & Jerry's Eisladen ist hier nicht selten. Wie nett.
Und apropos Amerika: englisch ist hier ungelogen die zweite
Muttersprache. Die ersten drei Male hab ich noch höflich gefragt:"Do
you speak english?"
Nachdem aber jeder, wirklich jeder, mit einer Selbstverständlichkeit,
die ihresgleichen sucht, bejahte, plaudere ich nun mehr einfach auf
englisch los. Selbst die Apothekerin, die mir heute glücklicher Weise
Kopfschmerztabletten verkaufte, gab mir sogar detaillierte
Einahmehinweise im fließenden Englisch. Sehr praktisch.

Ansonsten habe ich in Sachen schwedisch das Gefühl, dass hier
Glücksrad-spielen ganz einfach ist: ich kaufe ein ö (oder ä) und
möchte lösen.

Mein Papi...

...war in Schweden und das einzige, was er mir mitbringt, ist ein
lausiger Elch.
Obwohl... Meinen Mädels werden die Viecher gefallen...

Schön.

Trotz Wolken verhangenen Himmels: Stockholm ist echt schön! Ein
Augenschmaus in Sachen Architektur.

Etwas fällt auf: zuerst dachte ich, hier leben nur attraktive
Menschen. Selbst wenn man mal von den langhaarigen, blonden Damen
absieht (und die gibt es wirklich), wirkt es alles sehr... schön. Aber
das war es gar nicht. Natürlich gibt es hier auch weniger attraktive
Menschen. Was es aber faktisch nicht gibt: alte Menschen. Stockholm
ist unglaublich jung! Wo sind die über 60jährigen?? Werden die in
Reservaten gehalten oder sowas? Rätselhaft.

Anleitung: Jetlag bekommen, ohne die Zeitzone zu wechseln

Der eine oder andere kennt das sicher: man steigt morgens in
Deutschland ins Flugzeug, fliegt Ewigkeiten Richtung Westen, z.B. nach
Amerika, kommt da an frühen Nachmittag an (obgleich es nach gewohnter
Zeit schon Abend ist), geht "normal" zu Bett - und wird um 4: 30
wach. Das hat - verständlicher Weise - mit den mindestens sechs
Stunden Zeitunterschied zu tun.

Stockholm hat keinen Zeitunterschied zu Falkensee. Trotzdem kann man
hier prima Jetlag bekommen. Ich bin ja ziemlich früh los und nach der
Anreise, den vielen neuen Eindrücken und dem stundenlangen Gelatsche
durch die Strassen von Stockholm steuerte ich so gegen 17 Uhr mein
Hotelzimmer an. Mit ächzenden Füssen und dem Entschluß, mich kurz
für das Abend-Amüsemant frisch zu machen, legte ich mir für ein paar
Minuten auf's Bett.

Die nächste Uhrzeit, die ich rot unten rechts auf dem Fernseher
schimmern sah, war 2:16.

Nach anfänglicher Verwirrung wurde mir folgendes klar: ich bin mit
Socken eingepennt (ich hasse das), ein Abend in Stockholm hatte sich
erledigt und das schlimmste: ich war hellwach.

Gegen 4 Uhr muss ich dann aber doch noch mal entschlummert sein und
habe nun nach einem zeitigen Frühstück noch genug Zeit, das frische
Stockholm zu erleben.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Wie blöd man doch sein kann

Die Fahrt vom Flughafen war vor allem eines: neblig. Der Expressbus
huschte über die Autobahn, doch bis auf einige Autos und hier und da
die Ahnung eines roten Holzhauses mit weißen Fensterläden (die stehen
hier wirklich überall!) habe ich nicht wirklich viel gesehen.
Umso beindruckender dann die fantastische Kulisse Stockholms bei der
Anfahrt auf den Hauptbahnhof.
Die Orientierung fiel dank iPhone ganz leicht, ich ließ mich
kurzerhand vom eingebauten Navigationsgerät leiten :)

Keine 15 Minuten Fussmarsch vom Bahnhof entfernt liegt meine Bleibe
für diese Nacht - inmitten einer (wenn nicht sogar DER)
Einkaufsstrasse. Hallelujah!
Das Hotel ist ein altes Gebäude mit tollen hohen Decken und einen
uralten Fahrstuhl mitten im Treppenhaus. Zentraler Blickfang im Zimmer
ist ein Monster von einem Kachelofen - traumhaft!
Auf der Einkaufsstrasse war ich allerdings zunächst etwas verwirrt -
bis mir peinlicher Weise ein Licht aufging: denn zuerst war ich doch
sehr erstaunt darüber, wieso hier an nahezu jeder Ecke ein H&M-
Geschäft ist. Aber... nun ja... nicht weiter verwunderlich bei einer
SCHWEDISCHEN Handelskette...

Erste Erfahrungen

Der Flug war gut. Man hat ja so seine Bedenken, wenn ein Hin- und
Rückflug als Endpreis 8 Euro kostet. Aber der Flieger war in Ordnung,
sauber - und eng. Die Möglichkeit, die Sitze zu verstellen, wurde
vorsorglich gar nicht erst eingebaut. Wohin hätte man auch die Sitze
verstellen sollen? In die Lungen seines Hintermannes? Besser nicht.

Die Landung verzögerte sich etwas wegen dichten Nebels. Und in der Tat
ist hier ganz übles Waschküchenwetter. Der Flughafen selbst hat den
Charme eines 70er Jahre Militär-Airports. Blechbaracken bilden das
Terminal und das einzige Geschäft bietet eine wirre Mischung aus
Getränken, Spielwaren und Sonnenbrillen.

Die erste Überraschung des Tages: einen Automaten, um meine vorab
gebuchte Busfahrkarte zu bekommen, gibt es hier gar nicht. Also noch
mal fix 22 Kronen investiert, um mit dem Bus in den nächsten Ort zu
kommen.

Apropos Kronen: als reisender Europäer ist man ja auf dem Kontinent
gar nicht mehr gewohnt, fremdes Geld in der Tasche zu haben. Zum Glück
ist der Umrechnungskurs recht einfach: 10 Kronen sind etwa 1 Euro.
Somit relativieren sich die 1000 Kronen, die ich gerade am Automaten
holte, wieder etwas...

Startklar

Soweit alles gut: Bahn war pünktlich, Sicherheitskontrolle ohne Belang
und der Flieger steht bereit. Stockholm: bin quasi gleich bei Dir.

Und los geht's

Bisher hat alles geklappt. Mit dem Ziel, einen Grossteil möglicher
Verkehrsmittel zu nutzen, startete ich mit meinem Fahrrad um 5:45 zu
Hause in Finkenkrug. Glücklicher Weise hat der Zeitungsfritze um diese
Zeit am Bahnhof Finkenkrug bereits geöffnet, somit wäre der
Zeitvertreib für die erste Reiseetappe gesichert. Leicht verspätet,
um 6:04 Uhr, kommt dann auch die Regionalbahn, die mich zum Flughafen
Schönefeld bringt.
Auffallend ist die andere Zusammenstellung der Fahrgäste: Sitze ich
sonst um 8 Uhr mit Büromiezen, Verwaltungsfachangestellten und einigen
frühen Studenten im Zug, sind es um diese Zeit augenscheinlich
Handwerker oder Polizeibeamte. Erstaunlich.

05:10

Was hat mich denn bitte dazu geritten?
Ja, frühes Aufstehen an Reisetagen ist ja normal, aber für so einen "einfach-nur-so"-Trip ist diese Uhrzeit nicht lustig.

Und monierte ich die Entfernung des Flughafens nach Stockholm? Hier ist es ja auch nicht besser: mit der Regionalbahn fahre ich ebenfalls eine muntere Stunde bis nach Schönefeld. Wat soll's. Jetzt bin ich eh wach, dann kann ich auch nach Schweden fliegen ;)

Montag, 19. Oktober 2009

In den Startlöchern für Stockholm

Bei der weiteren Reisevorbereitung für mein erstes Mal Stockholm offenbart sich dann auch, was es bedeutet, mit Ryanair zu fliegen. Der Flughafen ist nämlich endlos weit weg (dass der sich überhaupt "Stockholm" nennen darf, ist bemerkenswert).
Allerdings bietet der Skavsta Flyplats augenscheinlich mannigfaltige Möglichkeiten, um von ebenda nach Stockholm zu kommen. Dank Internet kann man seine Fahrkarte bequem zu Hause buchen und an jedem Automaten der Bahngesellschaft SJ abrufen. Hoffe mal, dass das in der Praxis auch tatsächlich so ist...
Auf der Hinfahrt ist die Bahnverbindung für mich allerdings etwas ungünstig, so dass ich eine gemütliche 2-Stunden-Fahrt mit dem Bus in Kauf nehmen werde. Nun denn: da sehe ich wenigstens etwas von der Landschaft. Gegen 12:30 werde ich dann in Stockholm sein. Ohne es zu wissen, habe ich ein Hotel gebucht, das in unmittelbarer Umgebung von Stockholm C, dem Hauptbahnhof, ist. Genau dort schippert mich der Bus hin, also wäre das zumindest schon mal geklärt.
Es bleibt spannend - mal sehen, was mich da so erwartet. Das Wetter verspricht einen Mix aus Sonne und Wolken bei 9 Grad. Wenigstens keinen Regen.
Morgen früh geht's los, jetzt noch schnell ein paar Sachen eingepackt und ab ins Bett :)

Freitag, 16. Oktober 2009

Stockholm

Countdown bis Stockholm. Am Dienstag früh geht's in den Flieger.
Bereits gestern habe ich mir den Boardingpass ausgedruckt. Ryanair
kennt da ja kein Pardon: wenn man das Ding am Flughafen am Schalter
haben will, musst man gleich mal eben tief in die Taschen greifen. Das
Ausstellen der Bordkarte kostet vor Ort gern mal mehr als der eigentliche
Flug. Auch die (Hand-)Gepäckbestimmungen sind streng reguliert. Ein
Handgepäck - inkl. Laptop, Fototasche oder sonstigen Klimbim. Nicht mehr.
Werde von meiner Ersterfagrung Ryanair
berichten...
Jetzt muss ich mich noch um die Fahrkarte für die Bahn vom Flughafen
in die Stadt kümmern.

Freitag, 9. Oktober 2009

Ich mach das dann mal...

Zugegeben: ich habe ein klitzekleines bisschen gedacht, Thomas wird das mit dem Hotel nicht auf die Reihe bekommen. Hat er aber doch. Durch seine "Kontakte" hat er ein unschlagbares Angebot für eine nicht unedle Hotelkette in Miami bekommen. Eigentlich hätten wir hier zugreifen sollen. Der Haken: die Bleibe ist in Miami Downtown, mitten im Financedistrict.
Ehrlich gesagt, Miami ist für mich South Beach, das ArtDeco-Viertel, Shoppen auf der Lincoln Road, kurz vor dem Frühstück noch schnell den Ocean Drive überqueren und den Sonnenaufgang am Strand bestaunen. Unser "Hoteldeal" wäre umgeben gewesen von Büros, Banken und einigen Restaurants. Das Hotel ist toll, ohne Frage, aber was habe ich davon, wenn um 18 Uhr die Strassenkehrer kommen?
Neenee, das musste dann auch Thomas einsehen - und wir lehnten dankbar ab.

Und schon konnte ich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Reisebuchungen! Fix habe ich ein paar akzeptable Möglichkeiten zusammen gesucht, von Thomas absegnen lassen und kurzerhand fix gemacht. Die Entscheidung fiel auf das Habana Libre Hotel. Kein Luxushaus, aber wir sind ja auch nicht verwöhnt. Jedenfalls nicht so doll.
Dafür hat das Hotel und das Zimmer alles, was wir wollen: die Nähe zum Strand (liegt an der Collins Ave Ecke 30th St), ein Extra-Schlafzimmer (bei Thomas' seniler Bettflucht hilfreich), einen Pool und akzeptable Preise. Somit ist jetzt alles in trockenen Tüchern: Ein Schnäppchen-Flug, ein tolles Auto und ein prima Hotel, das wir für unsere knappe Woche als Basisstation nutzen können. Und zum AppleStore sind es von da selbst zu Fuß nur 30 Minuten :D

Aber im Ernst, jetzt kann's wirklich bald losgehen... noch 96 Tage.

Aber vorher kommt ja noch Stockholm.