Mittwoch, 28. Januar 2009

Ach, ich könnt schon wieder

Kaum zurück, möchte man doch gleich wieder hin. Keine Frage, ich lebe gern in Deutschland und hege keinerlei Auswandergedanken, und trotzdem ist die Sehnsucht gleich wieder da. Vor allem würde ich ja furchtbar gern mal wieder mit meiner Holden reisen, aber irgendwie ergibt sich das nicht so recht. Ganz abgesehen davon, dass ich mein Geld ja nicht selber drucke.
Unser Plan, mit der Familie über Ostern nach Norwegen zu reisen, ist bisher noch nicht so recht gereift. Sollten wir uns langsam mal hinter klemmen, denke ich, wenn das noch was werden soll. Um Unterkunft müssen wir uns ja keine Gedanken machen, wir würden nämlich über unsere Verwandten herfallen, die Südnorwegen ihr zu Hause nennen.

Na, mal sehen.

Sonntag, 25. Januar 2009

Dahingerafft

War es der Kälteschock im New Yorker Hotel? Die Umstellung? Der schlaffreie Rückflug? Oder schlichtweg das kalte Wetter?
Irgendwas jedenfalls muss schuld sein an dieser grauenhaften Erkältung, die mich so mir nichts, dir nichts von heut auf morgen erwischt hat. Schnupfen, Kopfweh, tränende Augen... das ganze Programm.
Ich hatte ja schon leichte Halsschmerzen noch in New Jersey, aber zurück in Deutschland ist es über mich gekommen. So schlimm war es lange nicht mehr. Dank Rhinopront (darf man das ohne Werbeverdacht sagen?) geht's jetzt wieder halbwegs, aber Freitag und Samstag fürchtete ich, mein letztes Stündlein hat geschlagen (ja, wir Männer leiden immer besonders heftig).
Aber wie heißt es so schön: was nicht tötet, härtet ab.

Freitag, 23. Januar 2009

Zurück in einem Stück

Nee, was war das schön.
Am Mittwoch sind wir dann nach einem überschaubaren Frühstück im Hotel doch schon am frühen Vormittag zurück Richtung New York gefahren. Gemütlich und entspannt mit dem Ziel, die letzte Zeit noch in der Newport Mall in Jersey City zu verbringen. Dort verbrachten wir allerdings nicht viel Zeit, da unsere Koffer bereits voll und unsere Geldbörsen leer waren. Die Newport Mall liegt nur eine kurze Fußstrecke vom Hudson River entfernt, also nutzten wir den herrlichen Sonnenschein für einen grandiosen Blick auf die Skyline Manhattans. Nebst obligatorischer Fotos, versteht sich. Schliesslich machten wir uns auf den Weg, verfuhren uns in den zig parallel laufenden Straßen trotz Navi doch noch einmal und landeten nach der Mietwagenabgabe dann so gegen 15:30 am Check-In-Schalter von Continental.
Thomas hatte Übergewicht - also nicht er, sondern sein Koffer und so durfte er noch muntere $50 zusätzlich bezahlen (nachdem wir noch über 3 Kilo aus dem Koffer entfernten, da er sonst komplett über dem Limit gewesen wäre). Ich frage mich ja immer noch, was genau da nun so schwer war, aber was soll's.
In meinem Handgepäck hatte ich zwei Dosen mit Country Time Lemonade Instant Powder, was die Durchleuchtungsmaschinen bei der Security Alarm schlagen liess. Verdächtiges Pulver im Handgepäck... zeigen Sie doch mal, was Sie da haben...
Die Packung wurde dann mit allerhand Zeug eingesprüht und abgewischt, vermutlich um herauszubekommen, wieviel Sprengstoffrückstände daran zu finden ist.
Klar. Wenn ich den Flieger sprengen will, nehm ich zwei verschweißte Getränkepulverdosen mit.

Der Flug war grandios: bei den Plätzen quasi freie Wahl, ich hatte eine Dreier-Reihe alleine für mich, Thomas lümmelte sich auf zwei freien Plätzen am Notausgang. Luxus pur. Nach nicht mal 7 Stunden landeten wir in Berlin. Unsere letzte Prüfung: der Zoll.
Thomas bewährter Trick, sich mit Sakko und Mantel businessmäßig zu kleiden, funktionierte wieder prächtig und er wurde durchgewunken. Ich hatte neben meinem fast berstenden Koffer noch eine Riesen-Pappkiste mit einem ebenso großen Spielzeug als zweites Gepäckstück aufgegeben und wurde - natürlich - angehalten. Was ich denn da hätte? - "Ein sehr großes Spielzeug" - "Hatte das große Spielzeug auch einen großen Preis?" - "Ging so...." - "Haben Sie noch mehr eingekauft?"
Ich überlegte. Natürlich nicht!
"Zwei Hosen, ein bißchen Krimskrams für die Kinder..." - "Na, was haben Sie denn so ausgegeben?" Ich schluckte. "Na, so 350-400 Euro". Der Zöllner blickte mir tief in die Augen (wer mich kennt: können diese Augen lügen?) und wünschte mir einen schönen Tag.
Glück gehabt.

Ich meine, ich war ja unter'm Strich tatsächlich nicht über den erlaubten 430 Euro, aber man wird ja trotzdem nervös. Und die Diskussion über die Tatsache zu führen, dass eine mit 99 Dollar ausgepreiste Jacke nur 19 Dollar gekostet hat, muss ich mir nicht geben.

Bereits um kurz nach 9 waren wir wieder zu Hause - und die Freude war groß, als die Mädels dann aus der Schule nach Hause kamen :)

Abschliessend bleibt noch zu sagen, dass das Gebiet rund um Philadelphia hübsch ist, im Sommer vielleicht noch schöner, aber zwei, drei Tage sind auch völlig ausreichend. Sicher haben wir bei weitem nicht alles gesehen oder gemacht an den Möglichkeiten, die Phili bietet. Aber für "das Wichtigste" hat es gereicht.

Mein nähster Reisewunsch geht eher Richtung Norden der USA - Montana oder sowas wäre ein Traum. Mal sehen, was sich so anbietet :)

Mittwoch, 21. Januar 2009

Rückkehr

Auf geht's - die letzten Stunden in Amerika. War sehr schön,
abschliessender Bericht folgt noch.

A remarkable day


Die Superlativen reißen nicht ab. Die großen Networks berichten bis jetzt über die Vereidigung des 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Interviews mit Spezialisten wechseln sich ab mit Statements vom "Fußvolk" - immer wieder unterbrochen von DEN Szenen des Tages.

Wir hatten nach dem Schwur erstmal genug Fernsehen gesehen und genossen noch einmal an unserem letzten vollständigen Tag die Januarsonne in New Jersey. Es war kalt, aber sehr schön. Unser Weg führte uns unter anderem in das schöne Städtchen Haddonfield, einem entzückenden Ort etwa 10 Meilen südlich von Philadelphia. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: bezaubernde Häuser, gepflegte Vorgärten und kleine Geschäfte, die einen die großen Shopping-Malls vergessen lassen. Schlichtweg zauberhaft.

Den Abend werden wir mit einem netten Dinner ausklingen lassen - mal sehen, wohin uns der Hunger treiben wird.

Morgen geht es dann gegen 13:30 zurück Richtung New York.

Dienstag, 20. Januar 2009

Hello, Mr. President

Nu isses also passiert. Zweimal verhaspelt, aber trotzdem sauber über die Bühne gebracht. Auch ein Barack Obama kann also nervös sein :)
Mal sehen, wie sehr sich die USA jetzt tatsächlich wandeln. Denn mal ehrlich: ein Präsident kann noch so viele Ideale haben - wenn das Volk nicht mitzieht, wird sich nicht viel ändern. Und ob die Amerikaner auf ihre eingefahrenen Gewohnheiten verzichten bzw. sich anpassen werden, bleibt abzuwarten.

Der Fox-News-Wandel

Fox ist ein erzkonservativer TV-Sender. Monate lang wetterte der Kanal
gegen Obama, stets versuchend, die Wahl zugunsten John McCains zu
beeinflussen.
Spätestens heute beugt sich der Sender der unaufhaltsamen Geschichte -
und berichtet euphorisch von Obamas Amtseinführung.

Oh, das Newsflash-Update von CBS

Michelle Obama trägt heute gelb.

Man merkt: sehr viel passiert im Moment noch nicht...und das TV klammert sich an jede Miniinfo, um die seit heute morgen laufende Spezialsendung zu füllen.

Jetzt geht's los! Jetzt geht's los!

Dienstag, 20.01.2009, 08:36
Mr. Obama und sein zukünftiger Vize Jow Biden sind laut der allumfassenden Berichterstattung im TV bereits auf den Weg zum Gottesdienst. Gegen 12 Uhr Ostküstenzeit wird mit der Vereidigung gerechnet, und trotzdem stehen an diesem "Day For History", wie die USA Today heute morgen schreibt, bereits seit heute morgen um 4 Uhr Hunderttausende in Washington und warten auf Obama Superstar.
Das meistbenutzte Wort allüberall ist "history". Die Kommentatoren im Fernsehen überschtreffen sich gegenseitig mit Superlativen. Und wer geglaubt hat, zur Fußball-WM in Deutschland vor fast 3 Jahren hat man viele Fahnen gesehen - lächerlich. Washington ist ein Meer von Stars & Stripes.
Der beliebteste Werbeslogan zur Zeit ist "Yes We Can". Egal ob Autoverkäufer, Matratzenhändler oder (achtung, man beachte das englische Wortspiel) Pepsi-Cola (can=Dose), alle haben sich Obamas Schlachtruf seines Wahlkampfes zu eigen gemacht.

Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!


Heute morgen (Thomas leidet unter seniler Bettflucht und war schon um 6 Uhr auf den Beinen) wollten wir nicht gleich mit dem weitermachen, womit wir gestern aufgehört hatten, also verschoben wir unsere nächste Shopping-Aktion auf den Mittag. Nach dem Frühstück bei IHOP (leider heute mit sehr viel weniger gut gelaunten Personal als gestern) machten wir uns auf den Weg nach Berlin. Der 8000-Einwohner-Ort südöstlich von Mt. Laurel ist das, was man sich unter einem 8000-Einwohner-Ort vorstellt: übersichtlich. Es gibt ein Berlin Police Department, ein Berlin Fire Department, ein Berlin Shopping Center (das nur noch existiert, weil ein KMart in unmittelbarer Nähe ist) und einen Bahnhof. Das Bahnhofsgebäude wurde 1856 erbaut und befindet sich noch immer im urprünglichen Zustand. Der Bahnhof selber besteht lediglich aus einem vielleicht 20 Meter langem Holzbahnsteig, der direkt an dem eingleisigen Bahnbett liegt. Mein Gedankengang, dass hier schon lange nichts mehr fährt, geschweige denn anhält, wurde jäh unterbrochen, als plötzlich laut bimmelnd die Schranken herunter fuhren. Wenige Sekunden später raste mit einem Affenzahn eine laut pfeifende Bahn an uns vorbei. Was für eine Show!

Sehr viel mehr gab es in Berlin aber dann doch nicht zu sehen und so machten wir uns auf den Weg zu den Jackson Premium Outlets, um mit unseren letzten verbleibenden Dollarnoten Mr. Obama zumindest wirtschaftlich den Weg zu ebnen und ihm diesbezüglich ein paar Sorgen abzunehmen...

Montag, 19. Januar 2009

Pleitegeier

Es ist erstaunlich zu sehen, wie die wirtschaftliche Krise im Alltag Einzug hält. Ich habe noch nie während eines USA-Aufenthaltes so viele "going out of business"-Geschäfte gesehen. Selbst in den allgegenwärtigen großen Shopping-Centern schliessen alt-eingesessene Geschäfte. Der Konkurs des Elektronik-Marktes CIRCUIT CITY spricht Bände. Nach über 50 Jahren schliesst der Konzern seine gesamten Geschäfte. GAP, KB Toys, einige Restaurants... in allen Orten, Malls und Shopping Plazas schliessen die Läden.
Ob dies nun eine "natürliche" Bereinigung des Marktes ist oder tatsächlich an der Wirtschaftskrise liegt, vermag ich nicht vollständig beurteilen zu können; aber erstaunlich und zu einem gewissen Grad erschreckend ist das allemal.

Ach ja...


Das hier noch schnell ohne jeden Kommentar für einige Daheimgebliebene. Grüße an die drei Personen, die jetzt weinen.

Tag 3


Ein spannender und interessanter Tag. Er begann recht früh um sieben Uhr morgens (man will ja nicht verpassen), trotdzem haben wir es recht langsam angehen lassen. Moderner Technik seit dank, konnte ich heute morgen dann sogar meine drei Mädels nicht nur sprechen, sondern sogar sehen - ich liebe Videotelefonie :)

Nach einem üppigen und leckerem Frühstück bei IHOP (serviert von einer reizenden jungen Dame) machten wir uns auf dem Weg in den Nachbar-Bundesstaat, Pennsylvania. Unser Ziel war Philadelphia, hier wollten wir amerikanische Geschichte hautnah erleben - und wurden nicht enttäuscht. Nachdem wir uns zunächst ein wenig aus dem Auto heraus umgesehen hatten, besichtigten wir zunächst Penns Landing, den Hafen von Philadelphia. Hier liegt neben einem zu besichtigen uraltem Kriegsschiff auch ein U-Boot, das zur Besichtigung freigegeben ist. Ganz klar: die 10 Dollar Eintritt waren es wert! Meine Größe und Breite waren für die engen Gänge an Bord absolut grenzwertig. Nix für ungut an meinen Freund Olaf daheim in Berlin: Du wärst hier im wahrsten Sinne des Wortes stecken geblieben. Unglaublich. An manchen Stellen war der Gang unter 50 cm breit, da kommt keine Freude auf. Zu sehen, auf welch beengtem Raum selbst die Offiziere hausen mussten, entzaubert jeder U-Boot-Geschichte jedweder vermeintlicher Heldenromantik.

Gegen Mittag dann die Wiege Amerikas: in der Independence Hall wurde am 4. Juli 1776 Amerikas Unabhängigkeit von England unterzeichnet: die Vereinigten Staaten waren geboren. Gut, am Ende des Tages sieht man einen hübsch eingerichteten Besprechungsraum und den Stuhl auf den schon George Washington gepupst hat, aber trotzdem: das hat was.

Philadelphia selber ist eine verrückte Mischung aus Wolkenkratzern und entzückenden kleinen Häusern, die sich teilweise windschief gegenseitig abstützen. Unbedingt sehenswert!

Da es schliesslich im Laufe des Tages anfing zu schneien, blieb uns ja nix anderes übrig, als eine weitere Shopping-Mall anzusteuern. Die Mall in King Of Prussia (der Ort heißt wirklich so und liegt rund 25 Minuten nordöstlich von Phili) ist groß, edel und luxuriös. Und im Augenblick unterbieten sich alle Geschäfte mit Schnäppchen. Merke: Shopping Mitte Januar in Amerika ist ganz großes Kino. Nachlässe von bis zu 75% treiben einem die Tränen in die Augen :).

Den Abschluss diesen langen und historisch spannenden Tag bildete ein üppiges Mal im TGI Fridays - hier hatte ich schon lange nicht mehr gespeist... und ließ mich mal wieder dazu hinreißen, mit meinen Augen statt mit meinem Magen zu bestellen.

Sonntag, 18. Januar 2009

Geschichte pur

Thomas und ich sind gerade in der Independence Hall in Philadelphia.
Hier wurde die Unabhängigskeitserklärung unterschrieben - wir sind
also sozusagen an dem Geburtsort der Vereinigten Staaten von Amerika.

Inauguration, Inauguration, Inauguration

Eines muss man den Amerikanern lassen: sie machen selbst aus Fliegenschiss eine große Nummer. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: die Amtseinführung des ersten Nicht-weißhäutigen Präsidenten IST ein historischer Moment. Historisch, groß, bedeutend.
Trotzdem wäre es in Deutschland nur schwer vorstellbar, dass ein ähnlich wichtiges Ereignis einen Einfluß auf alle Bereiche des Lebens hat. Nehmen wir den Fall der Mauer, nicht minder bedeutend, nicht minder historisch. Aber gab es bei uns eine "Mauerfall-Wettervorhersage"? Mauerfall-Tassen? Mauerfall-T-Shirts? Mauerfall-Sonderangebote bei C&A? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern.
Hier wissen selbst Hunde, dass ein neuer Präsident vereidigt wird: es gibt Hundepullover mit Obama-Konterfei. Ausgesprochen grotesk, wie ich finde.
Und wir werden am Dienstag völlig wahllos irgendeinen TV-Kanal anzappen und die Vereidigung kucken. Denn egal, welchen Sender wir aussuchen werden: es gibt an diesem Tag nur ein Programm: The Obama-Inauguration. Der Pay-TV-Sender HBO sendet heute, am Sonntag, ein "Special-Event", sozusagen zum Vorglühen, inklusive einem Konzert mit illustren Superstars wie Beyoncé, Bruce Springsteen oder Sheryl Crow und hat die Kabelanbieter angewiesen, für dieses TV-Event die Verschlüsselung des Kanals aufzuheben, damit JEDER Amerikaner diese Show kostenlos sehen kann.
Im ganzen Land wird es Obama-Partys geben. Unser Flughafen Chauffeur Toni erzählte uns, dass ganz Harlem in New York eine einzige riesige Party sein wird.

Mt. Laurel


Was für ein Unterschied! Die einem Campingausflug ähnelnde Unterbringung in New York ist nicht mal ansatzweise mit de Luxus des Hyatt Hotels in Mt. Laurel zu vergleichen. Ein großzügiges Zimmer, Arbeitsplatz, Lümmelecke, zwei Queensize-Betten... und alles zu menschenwürdigen Temperaturen! Danke, Heiliger Christopherus!
Nachdem wir unsere Freudentränen getrocknet und uns eingerichtet hatten, meldete sich der Hunger. Und zwar der ganz große. Unser Ziel war Pizza Hut. Hier gönnten wir uns eine Käserand-Pizza in Wagenradgröße und rollten dann erstmal zum nächsten Supermarkt, um ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage zu kaufen. Den Rest des Tages verbrachten wir shoppend. Die Cherry Hill Mall ist riesig und wird gerade auch noch um einen weiteren Komplex erweitert. Ich habe unglaubliche Schnäppchen bei Hollister gemacht (ich meine: ein Hoodie von $99 auf $19,90?? Was war denn da los?) und für meine beiden Mädels ihre gewünschten Prinzessinnen-Kostüme gekauft. Und vielleicht noch das eine oder andere dazu... :)
Morgen machen wir wieder auf Kultur: die für die Vereinigten Staaten ungemein bedeutende Stadt Philadelphia ist unser Ausflusgziel. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei IHOP, versteht sich.

Edgar Allan Poe


Um eines vorweg zu nehmen: Mt. Laurel ist kein Ort, den man gesehen haben muss, bevor man stirbt. Generell ist die Gegend auf der Fahrt runter von New York Richtung Philadelphia erstaunlich unspektakulär. Das mag sich ändern, wenn man nicht die Autobahn fährt, aber trotzdem: hätte man mich gefragt....es hätte auch die A2 nach Hannover sein können.
Nichtsdestotrotz sind wir sicher nach gut 90 Minuten in unserem Hyatt Place Hotel angekommen.
Den Morgen bzw. Vormittag hatten wir noch in Fordham verbracht. Heute ist dieses ehemals kleine Farmer-Dorf in die Bronx integriert und ist ein Teil von New York City. Hier, mitten im Gewühl von unzähligen Autos, Bussen und in der Nähe eines Bahnhofs steht das Poe-Cottage. In diesem kleinen Häuschen wohnte zwischen 1846 und 1849 der Schriftsteller Edgar Allan Poe, dessen 200. Geburtstag am 19.01. gefeiert wird. Das Haus wurde cleverer Weise erhalten, auch wenn es jetzt nicht mehr an der ursprünglichen Stelle steht. Auf Grund von Strassenbauarbeiten musste das Cottage von seinem angestammten Platz weichen. Glücklicher Weise wurde es nicht einfach abgerissen, sondern der historische Wert erkannt und kurzerhand um wenige Meter in einen angrenzenden Park vollständig versetzt. Bemerkenswert.
Das Haus ist heute ein Mini-Poe-Museum und beinhaltet sogar zwei Original-Möbelstücke aus dem Poe-Haushalt. Zum einen der Schaukelstuhl, in dem seine mitwohnende Schwiegermutter gern saß und das Bett seiner Frau, die 1848 auch hierin starb. Ein spannender Ausflug in das alte New York.
Nach diesem für uns aussergewöhnlichen kulturellen Stelldichein :) ging es gegen 11:00 auf direktem Wege Richtung Mt. Laurel.

Samstag, 17. Januar 2009

Weiter Richtung Philadelphia

Nach ein wenig Kultur am Vormittag (dazu später mehr) sind wir jetzt
nach einer 90-Minuten-Fahrt in Mt. Laurel, etwa 15 Minuten östlich von
Philadelphia angekommen. Das Hotel? Kein Vergleich zu NY! Groß, sauber
und WARM!

Was für eine Nacht!

Ich weiß es: New York im Winter ist die Hölle. Und Thomas wird mir bis in den Tod dafür dankbar sein, dass ich ihm gesagt habe, er solle lange Unterhosen mitnehmen. Es ist sowas von kalt! Offizielle nur -10°C, aber in den Häuserschluchten New Yorks geht das laut Weather Channel gern mal auf gefühlte -24°C runter. Da kommt Freude auf.

Aber diese Heizung im Hotel....
Ich frage mich ja, wieso eine Weltnation nicht in der Lage ist - oder noch schlimmer: es schlichtweg nicht begreift -, ihre Häuser vernünftig zu dämmen. Wie kann es sein, dass in einer Stadt, in der es nachweislich jedes Jahr auf's neue einen Winter gibt, einfach verglaste Fenster ohne jede Dichtung dafür sorgen, dass Zimmer auf Außentemperatur abkühlen? Zu allem Überfluß ist die Heizung eine erbärmliche Pusteeinrichtung, die auch nach 12 Stunden Dauerbetrieb es nicht geschafft hat, die Temperatur auch nur ansatzweise auf 20° zu erhöhen. Das Bad - von zwei Seiten Außenwände - gleicht einer Kühlkammer. Auch hier: keine Dichtungen, die Kälte kommt ungefiltert durch die Fenster-Ritzen ins Innere. Sagenhaft.

Die Nacht war trotzdem ruhig (mal vom Gebläse abgesehen), und jetzt geht's zum Frühstück. Das Comfort Inn bietet ein "complimentary Continental breakfast" - mal sehen, wie kalt das ist :)

Spannende Anreise....


Endlich Zeit für einen längeren Eintrag.

Wie schon erwähnt, war der Flug pünktlich und unspektakulär. Essen war gut, aber recht wenig und erst kurz vor der Landung gab es noch mal einen Snack. Glücklich war, wer extra Futter dabei hatte. Aber insgesamt alles fein.

Im Flugzeug sagte man uns noch, wer online über ESTA das ehemalige I-94-Formular, das ja für die visafreie Enreise benötigt wird, ausgefüllt hat, braucht auch keines für die Einreise. Noch mal zur Erinnerung: seit dem 12.01. ist es PFLICHT, dies online zu machen. Diese Information scheint allerdings bei den Grenzbeamten in Newark noch nicht angekommen zu sein: denn natürlich brauchten wir das grüne I-94-Formular, die Online-Anmeldung war also für die Katz. Und so stand so mancher Tourist an der Immigration und füllte im Schnellgang das Formular aus - wir natürlich auch. Naja, wird ja auch erst seit August 2008 geprobt der ganze Kram...

Trotzdem ging die ganze Einreiseprozedur unglaublich schnell. Sagenhaft viele Schalter waren geöffnet und augenscheinlich nur wenige Flugzeuge angekommen. Jedenfalls waren wir nach nicht mal 15 Minuten (trotz des erneuten Ausfüllens des I-94) eingereist. Unser Plan war es, mit der Bahn nach Manhattan zu fahren, entschieden uns aber doch spontan, ein Taxi zu nehmen - aus reiner Bequemlichkeit. Artig lehnten wir die zahlreichen Angebote der offiziell nicht zugelassenen Limousinen-Services ab. Draußen (Sch... war das kalt!!) wurden wir dann aber doch schwach, als ein netter Fahrer uns in seinen mega-fetten Luxus-SUV lockte :). Der Preis war fair, die Fahrt sehr, sehr angenehm, das Auto großartig, und Toni der Fahrer unser persönlicher Entertainer!

Nach einer schnellen Fahrt von weniger als einer halben Stunde (keine Ahnung, wie Toni das gemacht hat) erreichten wir das Comfort Inn-Hotel in der 25. Strasse. Sehr angenehme Atmosphäre, fairer Preis ($150 Dollar die Nacht), tolle Zimmer - wenn man sie denn warm bekommt...

Als wir Zimmer 311 betraten, traf uns der Kälteschock: es war sogar kälter als der Hotelflur! Wir drehten die tierisch laute Heizung an (läuft seit mittlerweile 5 Stunden mit mäßigem Erfolg), mussten aber erstmal mit Schal und Mütze unsere erste Zeit im Zimmer verbringen. Das Foto spricht Bände.

Also hielten wir uns nicht allzu lange hier auf und machten uns sofort auf nach draußen: Madison Avenue, Times Square, Macy's, OLD NAVY, Thomas wollte in den Porsche Design Store und ich staunte über das "Create Your own Muppet" bei FAO Schwartz. Hier kann man - weltweit exclusiv - seine eigene Handpuppe im Muppet-Design kreieren und eine handwerklich begabte Mitarbeiterin baut das Unikat binnen 30 Minuten aus vorgefertigten Plüsch-, Schaumstoff- und Plastikteilen zusammen. Ein Traum! Ich wurde fast schwach, allerdings konnte ich meinen inneren Schotten nicht erschlagen: 125 Dollar ist ein stolzer Kurs, aber ich weiß jetzt schon, ich werde mich ewig ärgern, dass ich mir nicht meine eigene Muppet-Puppe hab bauen lassen.... :(
Jetzt sind wir platt, hängen mit tiefgefrorener Cola vor dem Fernseher und werden morgen nach dem Frühstück unser Auto am Flughafen abholen.

Freitag, 16. Januar 2009

Im gelobten land

Angekommen! Der Flug mit Continental ging pünktlich los und verlief reibungslos. Essen war gut, aber dürftig, aber was erwartet man für 400 Euro.... :)
Details zu Hotel, "Taxi"fahrt und mehr kommen heute Abend....jetzt geht's erstmal raus ins wilde Leben New Yorks!

Los geht's

Kurz vor 8 Uhr... Check-In problemlos hinter uns gebracht. Es war total leer am Continental-Schalter, jetzt brummt's richtig. Schnell noch'n Tee...und los geht's.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Packen

Es wird langsam ernst :)
Thomas und ich sind wohlbehalten zu Hause angekommen und sind nunmehr gut gesättigt. Jetzt hängen wir noch ein wenig rum und zählen die Stunden. Ein paar Sachen einpacken muss ich auch noch, aber das mach ich nachher kurz vor dem Schlafen gehen.
Ach ja, Online-Check-in müssen wir auch noch machen.

Kinder, ein Stress! :)

Endspurt

Morgen geht's also los. Heute noch mal im Büro den Tag rumbekommen, dann holt mich Thomas (aus dem hohen Norden kommend) aus der Firma ab und wir düsen zu uns nach Hause. Somit verbringen wir den Tag noch gemeinsam zu Hause mit lecker Essen (dank meiner holden Gattin Tanja), plaudern, Koffer packen und Wii-spielen :).

Meine beiden Mädels sind schon ein wenig niedergeschlagen, weil sie wissen, dass Papi morgen wegfährt. Naja, bergeweise Mitbringsel aus Amerika sind ja schon versprochen, da fällt der Abschied leichter...

Heute Abend werden wir dann sicher schon mal online einchecken, dann geht das am Flughafen alles ein bißchen fixer.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Man sieht sich...in New York


Übermorgen sitzen wir bereits um diese Zeit in der Maschine - so denn alles seinen geplanten Gang geht. Wäre ja nicht das erste Mal, dass das Flugzeug nicht pünktlich abhebt. Aber noch sind wir guter Dinge und in der Hinsicht habe ich mit Continental noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Offensichtlich hat das mit dem Vegetarier-Gericht für Thomas auch funktioniert, da in den Buchungsänderungen online unter Menü-Sonderwünsche jetzt "strikt Vegetarier" steht. So verschlafen schien die junge Kollegin von Continental am Telefon also doch nicht gewesen zu sein.


In der Regel ist es ja eher ungewöhnlich, im Ausland bekannte Gesichter zu treffen (mal von bekannten oder befreundeten Ausländern (bzw. dann ja Einheimischen) abgesehen). Diesmal jedoch treffe ich jemanden, den ich aus beruflichen Gründen von zu Hause kenne.

Dorit ist letztes Jahr (klingt überwältigend, was?) in die USA geflogen und hat sich unser Navigationsgerät ausgeliehen. Da ich ja schon in einem vorangegangenen Eintrag erwähnte, wie grandios ich die Dinger finde und ich ohne schlichtweg aufgeschmissen wäre, Dorit aber erst zurück kommt, nachdem wir losgeflogen sind, haben wir eine Übergabe in New York vereinbart. Ursprünglich wollte sie das Teil in meinem Hotel für mich hinterlegen, aber in einer leicht verwirrt klingenden Mail von ihr klärte sie mich heute auf, dass wir uns aus diversen widrigen Umständen nun doch leibhaftig in New York treffen werden.

Das hat einen Hauch von Dekadenz: wir treffen uns auf'n Kaffee in New York.

Wie dumm, dass ich keinen Kaffee mag.

Dienstag, 13. Januar 2009

Nur 17 Minuten bis Berlin....


Beim virtuellen umschauen in der Gegend rund um unser Hotel in Mt. Laurel bin ich auf google Maps doch tatsächlich auf den Ort BERLIN ganz in der Nähe gestoßen. Nur 17 Minuten von unserem Nachtlager entfernt liegt die Stadt, die interessanter Weise auch offiziell in "West-" und "Ost-Berlin" unterteilt ist. Laut deren Webseite kamen hier 1714 die ersten Siedler an und gründeten die Stadt, die ursprünglich "Long-A-Coming" genannt wurde. Der Ursprung dieses ungewöhnlichen Namens kommt von der Bezeichnung der alten Bahnstrecke"Lonaconing", die vom Delaware River zum Atlantik führte.

Höchst spannend, wie ich finde. Und mit der Entdeckung dieses 6000-Einwohner-Berlins ist somit ein weiterer Punkt auf unserer "To-Do"-Liste gelandet. Denn das schau ich mir als alter Berliner auf jeden Fall an.

Sonntag, 11. Januar 2009

noch 5x schlafen

Der Tag des Abflugs rückt unaufhaltsam näher. Das merke ich nicht zuletzt an dem anwachsenden Stapel diverser Utensilien, die ich an einer bestimmten Stelle meines Bücherregals sammle.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, der Koffer wird stets immer erst am Abend vor der Abreise gepackt (gibt ja einige Spezies, die schon eine Woche vorher ihr Hab und Gut zusammen suchen und verstauen). Aber ein paar Dinge werden gesammelt, so bald sie mir in die Hände fallen: Ladekabel für das Navi, Reisepass, Steckeradapter... 
So muss ich nach diesem nervigen Kleinkram nicht suchen, wenn ich beim finalen Packen bin - ich finde das ungemein praktisch. Ich schaufle dann diesen ganzen notwendigen Krempel einfach in den Koffer, dazu die zwei, drei Klamotten die ich für die erste Nacht brauche (schliesslich wird der Rest ja drüben gekauft - irgendwer muss diesem armen, brachliegenden Land ja wieder auf die Beine helfen) und fertig ist das Koffer packen. 
Zugegeben, das Gepäck auf diese Art vorzubereiten funktioniert so nur, wenn ich allein reise - also ohne Familie. Denn bei zwei kleinen Mädels nebst Gattin ist das zweifellos komplexer. Trotzdem... dieses nervige Rumgewusel mit Koffer packen, wie ich es immer wieder mal von anderen höre, blieb uns bisher erstaunlicher Weise erspart.
Ah, da fällt mir ein... irgendwo hab ich noch einen Behälter mit amerikanischen Kleingeld - ab damit ins Bücherregal.

Freitag, 9. Januar 2009

Sollte es tatsächlich klappen?

Wie schon mal vor ein paar Einträgen erwähnt, habe ich in Amerika noch nie Schnee gesehen. Nicht mal in New York.
Jetzt habe ich mir die aktuelle Wettervorhersage für die nächsten Tage angeschaut - und sowohl in New York als auch in dem ja nur rund 90 Minuten entfernten Philadelphia soll es demnächst schneien! Gibt's ja gar nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass der Spaß auch liegen bleibt, damit ich mal ein paar andere Fotos mitbringen kann... :)

Obgleich ich mir vorstellen kann, dass Schnee in NYC auch nicht unbedingt sonderlich prickelnd ist. "Schön" ist sicherlich anders. Na, mal sehen. In einer Woche werde ich es wissen.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Wie soll das gehen?

Wie unüberlegt kann man eigentlich Entscheidungen treffen?
Zur Vorgeschichte: Ich bin nun sicher nicht das, was man unter "fettleibig" versteht, als graziös würde ich meine Figur allerdings auch nicht bezeichnen. Ich bin halbwegs normal, alles andere als sportlich, aber ich schäme mich nicht, mich im Schwimmbad "oben ohne" zu zeigen. Gut, das tun viele andere auch nicht, die es vielleicht sollten, aber das gehört hier nicht her.
Über die vergangenen Feiertage nun bin ich merklich über das Ziel hinaus geschossen - meine Waage zu Hause (die ohnehin nur bedingt funktioniert, aber eben als Richtlinie fungiert) zeigte mir völlig absurde Werte - leider im höheren Kilogramm-Bereich. Also klassische Neujahrsentscheidung getroffen: weniger Fast Food, keine Cola, mehr Obst und Gemüse. So weit so gut - aber wie soll ich das bitteschön mit meinem USA-Trip vereinen können?!

Ein Verzicht auf IHOP, Pizza Hut, Cajun Grill oder einem HotDog auf der 5th Avenue in New York ist schlichtweg indiskutabel. Somit landet man also in der Ecke der "Gute-Vorsätze-Brecher". Und das noch schneller, als ich es für möglich gehalten hätte. Denn mal ehrlich: für mich ist ein Aufenthalt in Amerika stets damit verbunden, sich möglichst viel und möglichst oft all das "schmutzige" Essen einzuverleiben, das einem zu Hause stets ein schlechtes Gewissen macht. Oder es von anderen Leuten eingeredet wird.

Ich halte jetzt also noch ganz tapfer die letzten 8 Tage durch - um dann wieder alle Hemmungen zu verlieren.
Zum Wohl!

Mittwoch, 7. Januar 2009

Vegetarisches Essen an Bord


Mein Reisebegleiter Thomas äußerte den Wunsch, ein spezielles Veggie-Menü an Bord des Continental-Fluges zu sich zu nehmen. Nun ist er beileibe kein Fleisch-Verachter, aber an Bord eines Flugzeugs ißt mancher Mensch ja schon mal andere Dinge als normal. Ich kenne ja auch niemanden, der außerhalb einer Flugmaschine Tomatensaft trinkt. Egal.

Jedenfalls stellt ja sowas in der Regel kein Problem dar, also versuchte ich auf der Continental-Webseite über unseren Buchungscode ein Veggie-Meal zu bestellen. Leider vergeblich. Nach einiger Zeit des Suchens gab ich auf und kam auf die grandiose Idee, die Service-Hotline anzurufen. Erstaunlicher Weise gibt es nur eine US-Hotline (oder ich habe die für andere Länder nicht gefunden), so dass ich also um 09 Uhr früh deutscher Zeit die Kundenhotline in Amerika anrief.

Allgemein gültige Vorstellung: man landet in einem Callcenter, wahlweise ein eigenes der angerufenen Firma oder eine Outsourcing-Callcenter (großartig, dieses Neudeutsch), die freundliche Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter erkundigt sich nach dem Anliegen und hilft einem möglichst unkompliziert weiter. Eventuell wird hinten dran noch ein bißchen Marketing betrieben und versucht, dem Anrufenden etwas aufzuschwatzen :)


So kann man sich irren.


Die junge Dame am anderen Ende der Leitung war nach gut 4x Klingeln dran: "Thissconnalairlnshocnnihlpyo?" Das sollte soviel heißen wie "This is Continental Airlines, how can I help you?", war aber auf Grund des offensichtlichen Schlafzustandes (!) der Mitarbeiterin nicht klar auszumachen. Klar, es war mindestens 3 Uhr morgens, wenn ich das Frollein an der Ostküste erwischt habe sollte. Aber dass man ohrenscheinlich in einer Privatwohnung direkt am Bett landet, fand ich erstaunlich. Nun kann ich natürlich nicht wirklich sagen, ob ich tatsächlich im Schlafzimmer der Lady gelandet war oder eben doch in einem sonst wenig bis gar nicht besetzten CallCenter-Büro, aber die vermittelte Atmosphäre am Telefon ließ auf Ersteres schließen.

Nach mehreren Anläufen verstand sie dann auch endlich, was ich von ihr wollte (was definitiv NICHT an meinem englisch lag!!) und versuchte in unserer Buchung entsprechende Änderungen vorzunehmen. In dieser Zeit gähnte sie mir laut und genüßlich ins Ohr und klapperte nicht nur auf der Tastatur herum, sondern auch mit einer Tasse.

Am Ende des Gesprächs, das glücklicher Weise in Summe dann doch nur maximal vier Minuten dauerte, fragte sie noch freundlich "war's das?" und wünschte mir (immerhin) einen schönen Tag.

Ich muss sagen, das war eine erstaunliche Erfahrung. Ich bin in Sachen Service von Flugunternehmen - auch von Continental - anderes gewohnt und bin gespannt, ob Thomas sein Vegetarier-Mahl bekommt.

Dienstag, 6. Januar 2009

Da ankommen, wo man hin will

Mittlerweile habe ich so ziemlich alle relevanten Adressen zuammen getragen. Relevant sind für mich nicht nur Mietwagenstation oder Hotel, sondern auch (oder vor allem) die nächste Shopping Mall, das nächste IHOP und der dichteste Toys'R'Us-Store.
Glücklicher Weise muss man ja heutzutage nicht mehr mit Karten oder ausgedruckten Internet-Wegweisern umhergurken, die Navigation übernimmt ein ebenso genanntes Gerät. Ich liebe meinen kleinen TomTom! Naja, im Grunde ist es das Navi meiner Frau, die es mir für die kurze Reise freundlicher Weise überlässt. Vor knapp zwei Jahren haben wir uns die USA-Erweiterungskarte zugelegt und sie hat uns bisher große Dienste erwiesen! Übel wird's, wenn ganze Straßenzüge geändert werden und man laut Navigationsgerät plötzlich angeblich über's Feld jagt - obgleich man eindeutig über einen 4-spurigen Highway fährt... Aber bisher bin ich noch überall hingekommen. Und auch wieder zurück.
Die Liste ist also nunmehr mehr oder weniger fertig und somit ist aus dieser Sicht schon mal alles final vorbereitet.

Was mich wurmt, ist der - mal wieder - plötzliche Verfall des Euro bzw. die damit verbundene Steigerung des Dollar. Mitte 2008 bekam man für einen Euro fast $1,60. Das war nun auch nicht gerade normal, aber so bei 1,40 wäre es ja aus Urlauber-Sicht ganz hübsch. Und da frage ich mich, warum sich immer, ungelogen IMMER kurz bevor ich losdüse der Dollarkurs zu meinem Ungunsten verändert. Über Weihnachten hatte sich der Kurs nach einem desaströsen 1,25 im Dezember wieder auf 1,40 berappelt - nur um jetzt, 10 Tage vor dem Reisebegiin, wieder auf 1,34 abzustürzen. Ach, Mann!
Naja, abwarten, vielleicht wird's ja noch etwas besser. Ich weiß, dass ist eine ziemlich egoistische Sicht auf eine solch globale Wichtigkeit wie der Währungskurs des Dollar, aber bitte: Geiz ist doch geil?! :)
Nun ja, will mal nicht meckern, selbst 1,30 ist sehr komfortabel. Wenn ich da so an unsere Reise im September 2000 denke... ein Kurs von 0,88... ich könnte heute noch heulen.
Ausserdem habe ich - sehr untypisch für mich, der selbst bei Publix an der Kasse sein Haägen Dasz-Eis mit der Kreditkarte bezahlt - bereits ein stattliches Sümmchen in bar zu Hause herum liegen. Und das stammt teilweise noch aus der "Mann-ist-das-billig!"-Wechselkurs-Zeit.

Montag, 5. Januar 2009

Geht das auch mobil?

Ich bin ja neu hier und muss mich erstmal einfrickeln. Deshalb gibt es
diesen kurzen und völlig unwichtigen Eintrag von meinem iPod...

Noch elf Tage

In elf Tagen geht es also wieder los. Meine letzte USA-Reise liegt noch gar nicht so lange hinter mir (immerhin war ich im Oktober 3 Nächte in Miami), trotzdem freue ich mich diesmal wieder einmal besonders auf den Trip. Vor mir liegen 5 Nächte in Amerika - und die beinhalten so einiges an Besonderheiten.
Zunächst einmal fahre ich bedauerlicher Weise wieder einmal nicht mit meiner Gattin. Jemand muss ja die Kinder hüten und in die öffentlichen Betreuungsanstalten (Kita und Schule) bringen. Stattdessen bin ich - und das ist Besonderheit #1 - mit meinem alten Freund Thomas B. unterwegs (das alt bezieht sich auf die Dauer unserer Bekanntschaft, nicht auf sein Alter, um hier gleich mal allen Befindlichkeiten aus dem Weg zu gehen). Thomas war zuletzt im Jahr 2000 in den Vereinigten Staaten, damals zu unserer Hochzeit. Persönliche Gründe machten einen Besuch der USA für ihn unmöglich, jetzt ist es aber endlich wieders so weit. Unsere erste Nacht verbringen wir in New York City, danach geht es - Besonderheit #2 - in auch für mich unbekannte Gefilde. Erstmals werde ich mir Philadelphia in Penssylvannia anschauen. Nach einigem Hin und Her und dem ursprünglichen Plan Richtung Boston zu fahren, haben wir uns nun für die entspanntere, weil fahrmäßig kürzere Variante Richtung Philli entschieden. Wohnen werden wir allerdings im direkt angrenzenden Nachbarstaat New Jersey. Mein Freund Hal aus Massachussetts verdrehte ein wenig die Augen als ich NJ erwähnte - scheint wohl nicht der tollste Staat zu sein... naja, wir werden sehen.
Wir wohnen im Hyatt Place in Mt. Laurel. Hyatt klingt teuer, ist es aber nicht. Ein passendes Winterangebot lockte uns mit 130 Euro pro Person - das ist der Endpreis für vier Nächte! Das nenn ich mal Schnäppchen.
Ich bin normaler Weise eher der Sonnentyp. Trotzdem - nochmal Florida wollten wir jetzt erstmal nicht und so schräg das klingt: ich hoffe, es gibt Schnee. Ich habe noch nie Schnee in Amerika erlebt. Kälte, ja, böse Kälte in New York. Aber Schnee? Nein. Bin gespannt. Vielleicht klappt es.

Es sind jetzt also noch 11 Tage. Am 16.01. geht's mit Continental von Berlin nach New York. Wir bleiben fünf Tage, und damit sind wir bei Besonderheit #3, denn für mich wird es das erste Mal sein, dass ich bei einer Amtseinführung eines neuen Präsidenten in Amerika bin. Am 20.01. wird Barack Obama offiziell das Ruder übernehmen. Ich wünsch ihm alles Gute, leicht haben wird er es nicht. Bin gespannt, wie das vor Ort alles "zelebriert" werden wird. Nach Washington selbst werden wir nicht fahren, auch wenn es sich anböte, aber das wird mir da sicher zu voll sein...

Letzte Woche habe ich mich über dieses neue elektronische US-Einreisesystem ESTA für die visumsfreie Einreise registriert. Klappte ausserordentlich einfach, ich hoffe, das läuft auch in der Praxis beim freundlichen Immigration-Beamten so... :)

Nun denn. Dann zählen wir mal die Stunden.