Mittwoch, 7. Januar 2009

Vegetarisches Essen an Bord


Mein Reisebegleiter Thomas äußerte den Wunsch, ein spezielles Veggie-Menü an Bord des Continental-Fluges zu sich zu nehmen. Nun ist er beileibe kein Fleisch-Verachter, aber an Bord eines Flugzeugs ißt mancher Mensch ja schon mal andere Dinge als normal. Ich kenne ja auch niemanden, der außerhalb einer Flugmaschine Tomatensaft trinkt. Egal.

Jedenfalls stellt ja sowas in der Regel kein Problem dar, also versuchte ich auf der Continental-Webseite über unseren Buchungscode ein Veggie-Meal zu bestellen. Leider vergeblich. Nach einiger Zeit des Suchens gab ich auf und kam auf die grandiose Idee, die Service-Hotline anzurufen. Erstaunlicher Weise gibt es nur eine US-Hotline (oder ich habe die für andere Länder nicht gefunden), so dass ich also um 09 Uhr früh deutscher Zeit die Kundenhotline in Amerika anrief.

Allgemein gültige Vorstellung: man landet in einem Callcenter, wahlweise ein eigenes der angerufenen Firma oder eine Outsourcing-Callcenter (großartig, dieses Neudeutsch), die freundliche Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter erkundigt sich nach dem Anliegen und hilft einem möglichst unkompliziert weiter. Eventuell wird hinten dran noch ein bißchen Marketing betrieben und versucht, dem Anrufenden etwas aufzuschwatzen :)


So kann man sich irren.


Die junge Dame am anderen Ende der Leitung war nach gut 4x Klingeln dran: "Thissconnalairlnshocnnihlpyo?" Das sollte soviel heißen wie "This is Continental Airlines, how can I help you?", war aber auf Grund des offensichtlichen Schlafzustandes (!) der Mitarbeiterin nicht klar auszumachen. Klar, es war mindestens 3 Uhr morgens, wenn ich das Frollein an der Ostküste erwischt habe sollte. Aber dass man ohrenscheinlich in einer Privatwohnung direkt am Bett landet, fand ich erstaunlich. Nun kann ich natürlich nicht wirklich sagen, ob ich tatsächlich im Schlafzimmer der Lady gelandet war oder eben doch in einem sonst wenig bis gar nicht besetzten CallCenter-Büro, aber die vermittelte Atmosphäre am Telefon ließ auf Ersteres schließen.

Nach mehreren Anläufen verstand sie dann auch endlich, was ich von ihr wollte (was definitiv NICHT an meinem englisch lag!!) und versuchte in unserer Buchung entsprechende Änderungen vorzunehmen. In dieser Zeit gähnte sie mir laut und genüßlich ins Ohr und klapperte nicht nur auf der Tastatur herum, sondern auch mit einer Tasse.

Am Ende des Gesprächs, das glücklicher Weise in Summe dann doch nur maximal vier Minuten dauerte, fragte sie noch freundlich "war's das?" und wünschte mir (immerhin) einen schönen Tag.

Ich muss sagen, das war eine erstaunliche Erfahrung. Ich bin in Sachen Service von Flugunternehmen - auch von Continental - anderes gewohnt und bin gespannt, ob Thomas sein Vegetarier-Mahl bekommt.

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